Weiterer Einzelhändler bekennt sich Lidl somit zur Elektromobilität und bietet den eigenen Kunden verschiedene E-Ladesäulen
Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat gestern angekündigt, rund 400 Filialen mit E-Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ausstatten zu wollen. Teilweise habe der Aufbau bereits begonnen. Um das Reichweitenproblem zu reduzieren, ist es elementar, dass das Aufladen in Alltagssituationen zur Normalität wird – und das Nachdenken über die nächste Ladeoption nicht mehr so anstrengend ist.
Noch gibt es ein paar Hürden beim Fahren von Elektroautos, die verhindern, dass die dynamischen Fahrzeuge mit dem Elektromotor in noch mehr Anwendungsszenarien lukrativ und der logische nächste Schritt sind. Dazu gehört, dass das Aufladen eine Kopfsache ist, die immer in selbigem herumspukt. Wann kann ich das nächste mal Aufladen? Welche Ladekarte brauche ich dafür? Bin ich beim Anbieter registriert und wird die Ladesäule funktionieren?
Mit Lidl setzt nun ein weiterer Einzelhändler ein Zeichen – und folgt damit beispielsweise IKEA: Das Warenhaus will ebenfalls Elektro-Ladesäulen für seine Kunden an den Fachgeschäften aufstellen. Es ist ein Trend, der nicht mehr aufzuhalten ist. Mit E-Ladesäulen an 400 Filialen will Lidl nun zum Betreiber des größten Ladenetzes im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel aufsteigen. Damit setzt der Discounter auch ein Zeichen für Innovation und Klimaschutz.
Um die Mobilitätswende in Deutschland voranzubringen, müssen wir den Menschen die Sorge vor einer begrenzten Reichweite nehmen. Daher ist der flächendeckende Ausbau unserer Ladeinfrastruktur ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Elektrofahrzeugen und eine Investition in die Mobilität von morgen.
Wolf Tiedemann, Geschäftsleiter Zentrale Dienste bei Lidl Deutschland
Lidl errichtet E-Ladesäulen an Neubauten und erhöht das Tempo
Der Tempo des Ausbaus von Ladepunkten wird Lidl massiv erhöht. Das betrifft sämtliche Neubauten von Filialen, aber auch Renovierung mit speziellem Fokus auf Filialen in Autobahnnähe sowie im ländlichen Raum. Damit soll die Entfernung zwischen zwei Lidl-Ladesäulen verrinert werden – die maximale Fahrstrecke soll 50 Kilometer betragen, im Schnitt 20 Kilometer.
Der Discounter hat sich für einen Mix der Technologien beim Aufbau der elektrischen Ladeinfrastruktur entschieden. Dazu gehören AC- wie DC-Ladepunkte verschiedener Leistungsstufen mit bis zu 50 Kilowatt. In der Nähe von Autobahnen werden schnellere DC-Lader verbaut.
Je nach Standort und Fahrzeugtyp können die Nutzer von E-Fahrzeugen beispielsweise während eines dreißigminütigen Einkaufes in der angrenzenden Lidl-Filiale die Reichweite ihres Fahrzeugs um bis zu 200 Kilometer steigern. Der Strom, der an den Lidl-E-Ladesäulen getankt werden kann, stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.