Konkurrenz für den Sion von Sono Motors: Am 25. Juni feiert das Langstrecken-Solarauto Lightyear One seine Premiere. Der Prototyp wird dann in den Niederlanden vorgestellt.
Noch im Juni ist es soweit: Das niederländische Cleantech-Startup Lightyear präsentiert sein Langstrecken-Solarauto als Prototyp. Der Lightyear One soll belegen, dass das innovative Konzept der Niederländer funktioniert und als erster Schritt in Richtung der Lightyear-Mission dienen: Saubere Mobilität für alle und überall verfügbar zu machen.
Das Cleantech-Startup will mit Innovationen den Fahrer von den Zwängen des klassischen Elektroauto-Alltags befreien. Insbesondere die Themen Reichweite und Aufladung will Lightyear sinnvoll lösen. Der Allradantrieb des Solarautos ist deshalb für lange Zeiträume ohne Aufladung an einer Ladestation per Kabel ausgelegt.
Das Batteriesystem alleine, so verspricht das Unternehmen, bringt je nach Nutzungsart eine Reichweite von 600 bis 800 Kilometern. Muss es aufgeladen werden, ist der Lightyear One „aufgrund seiner Energieeffizienz“ zwei- bis dreimal schneller aufgeladen als jedes andere Elektroauto auf dem Markt.
Bedeutet: An einer gewöhnlichen Steckdose können über Nacht 400 Kilometer Reichweite geladen werden. Das soll den Besitzern die Freiheit geben, den Lightyear One an Orten ohne Ladeinfrastruktur für Elektroautos nutzen zu können.
Die besondere Energieeffizienz ergibt sich im Lightyear One aus mehreren Aspekten: Der „optimierten“ Aerodynamik, einem geringen Gewicht und vier, voneinander unabhängigen In-Wheel-Motoren, die mit sehr hohen Wirkungsgraden funktionieren sollen.
Premiere des Lightyear One am 25. Juni
Am 25. Juni ist es soweit: Der Lightyear One wird in den Niederlanden der Öffentlichkeit präsentiert. Während Sono Motors beim Sion bei vielen kleinen Aspekten jenseits der reinen Technologie innovativ ist, bringt Lightyear nun ganz andere Innovationen in die Branche. Das kann der Weiterentwicklung des Elektroautos nur gut tun.
Ob der Lightyear One ein kommerzieller Erfolg wird, bleibt abzuwarten: Der Sion von Sono Motors ist 10.000 mal reserviert worden, der Lightyear One erst gut 100 Mal.
Lightyear wurde 2016 von fünf Mitgliedern des Teams gegründet, die Stella, den weltweit ersten solarbetriebenen Viersitzer, entwickelten. Es gewann die World Solar Challenge und Best Technology Achievement von den Crunchies sowie den Pacific Coast Highway von L.A. nach San Francisco mit einer Ladung und ohne Emissionen. Lightyear ist aus dem Bestreben heraus entstanden, zuverlässige und nachhaltige Mobilität für jedermann und überall verfügbar zu machen.
Ziel von Lightyear ist es, innerhalb der nächsten zehn Jahre Autos mit sehr niedrigen Betriebskosten und langer Lebensdauer zu liefern, so dass die Nutzungskosten pro Kilometer extrem niedrig werden. Das ist auch bitter nötig, denn der Lightyear One wird zunächst 119.000 Euro kosten und nicht für eine breite Zielgruppe erschwinglich sein. Zu diesem Zeitpunkt wird das Fahren mit Elektroantrieb für eine viel größere Gruppe von Menschen zugänglich sein als bisher.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.