Cleantech-Startup Lilac aus Kalifornien hat eine Ionenaustauschtechnologie für die Lithium-Gewinnung aus Sole entwickelt.
Das Cleantech-Startup Lilac Solutions will die Lithium-Förderung aus Sole-Ressourcen umweltfreundlicher und ressourcenschonender machen. Die saubere Technologie basiert auf einer neuen Ionenaustauschtechnologie, die von CEO Dave Snydacker und seinem Ingenieurteam im kalifornischen Oakland entwickelt wurde. Bisherige Verfahren benötigen große Verdunstungsbecken – die neue Technologie könnte die Prozesse effizienter, schneller und skalierbarer machen. Mehr allgemein zur Lithium-Förderung auch hier.
Vor einigen Monaten gab Lilac Solutions eine Finanzierungsrunde von 20 Millionen Euro bekannt – neben The Engine, Lowercarbon Capotal und der Grantham Foundation, investierte auch Breakthrough Energy Ventures in das junge Cleantech-Unternehmen. Lilac hat seine Technologie bereits in großem Maßstab und mit unterschiedlichen Sole-Quellen weltweit demonstriert. Mit dem frischen Kapital geht es nun um die Kommerzialisierung der Projekte.
Konkret arbeitet Lilac an Projekten in den USA und in Südamerika. Mittelfristig Ziel ist es aber, die Technologie weltweit einzusetzen und die Lithium-Förderung so umweltschonender und kostengünstiger zu machen. Die allermeisten Lithium-Reserven weltweit befinden sich in Salzlaugen. Bislang konzentriert sich die Produktion auf Südamerika. Herkömmliche Verfahren haben Nachteile, die auch in diesem Beitrag beschrieben wurden: Weißes Gold Lithium.
Das Kernproblem der traditionellen Verfahren: Sie sind für die meisten Sole-Vorkommen mit geringem Lithiumgehalt unrentabel. Daher suchen die Produzenten von Lithium insbesondere in Südamerika nach neuen Methoden zur Extraktion.
Das Cleantech-Startup Lilac entwickelt nun neben der Ionenaustausch-Technologie auch ein kontinuierliches Soleverarbeitungssystem. Gemeinsam handelt es sich nach Unternehmensangaben um einen einfachen, robusten Prozess, der konzentriertes, hochreines Lithium aus vielen Quellen liefern kann.
Hat die Technologie Impact zur Lösung der Klimakrise?
Leider ist die saubere Technologie von Lilac Solutions aufgrund der vorliegenden Informationen noch nicht endgültig greifbar – aber es deutet viel daraufhin, dass diese saubere Lösung wirklich Impact haben wird. Die Gründer müssen jetzt beweisen, dass ihre Idee wirklich skalierbar ist – und auch kostentechnisch das verspricht, was vorhergesagt wurde. Dann sollte einer Ablösung des alten Verfahrens bzw. einer Nutzung dieses Verfahrens an bislang unnutzbaren Stellen wenig im Wege stehen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.