Cleantech-Startup Lilium Aviation schafft am 4. Mai den Jungernflug seines fünfsitzigen Lilium Jet.
Das Münchener Cleantech-Startup Lilium Aviation hat einen nächsten, überaus bedeutenden Meilenstein erreicht: Der Lilium Jet, ausgestattet mit fünf Sitzen, ist das weltweit erste vollelektrische Fünfsitzer-Lufttaxi. Und es hat Anfang Mai erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert. Das Fluggerät schafft eine Reichweite von 300 Kilometern in 60 Minuten. Lilium hofft, den Lilium Jet im Jahr 2025 im Einsatz zu haben.
Der Lilium Jet, die Basis für den On-Demand-Lufttaxi-Service des Unternehmens, wird von 46 vollelektrischen Triebwerken angetrieben, die es ihm ermöglichen, vertikal zu starten und zu landen. Gleichzeitig ist damit ein besonders effizienter Horizontal- und Reiseflug erreichbar. Ohne Heck, ohne Ruder, ohne Propeller, ohne Getriebe und nur mit einem beweglichen Teil des Triebwerks überzeugt das Konzept des Lilium Jets mit Einfachheit.
Der Lilium Jet startete am 4. Mai 2019 um 08.03 Uhr Ortszeit, nachdem er umfangreiche Bodentests in der Zentrale von Lilium in München abgeschlossen hatte. Der Prototyp, der vom Boden aus ferngesteuert wird, hat inzwischen eine strenge Flugerprobungskampagne gestartet, die seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und die Voraussetzungen für die Zertifizierung des Flugzeugs nach Sicherheitsstandards schaffen wird, die mit denen großer Verkehrsflugzeuge vergleichbar sind.
Video Lilium Jet Jungfernflug
Der Lilium Jet selbst ist wunderschön und wir waren begeistert, als er zum ersten Mal in die Luft ging. Mit der perfekten Balance von Reichweite und Geschwindigkeit haben unsere Flugzeuge das Potenzial, die Art und Weise, wie Menschen leben und reisen, auf der ganzen Welt positiv zu beeinflussen
Daniel Wiegand, Mitbegründer und CEO von Lilium Aviation
Die Erweiterung des Lilium Jet von zwei auf fünf Sitze ist für das Cleantech-Unternehmen ein entscheidender Schritt in Richtung Wirtschaftlichkeit – denn schließlich soll der Flugtaxi-Service einmal nicht mehr Kosten als ein vergleichbares Taxi, das auf der Straße fährt. Mit fünf Sitzen können auch Familien gemeinschaftlich reisen oder Geschäftspartner gemeinsam aus den Randbezirken in die Innenstadt geflogen werden.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und einer Reichweite von 300 km ist der Lilium Jet in der Lage, viel längere Fahrten zu absolvieren als die meisten seiner Wettbewerber. Dies ist zum Teil auf die Konstruktion der Starrflügel des Flugzeugs zurückzuführen. Während Drohnenflugzeuge einen Großteil ihrer Energie verbrauchen, um ein Flugzeug in der Luft zu halten, kann sich der Lilium Jet dabei auf den Auftrieb des Starttraktors verlassen, so dass er während des Reisefluges weniger als zehn Prozent seiner maximalen 2000 PS benötigt.
In nur zwei Jahren ist es Lilium gelungen, mit der Fertigstellung des 5-Sitzer Prototyps einen weiteren, wichtigen Meilenstein zu erreichen. Möglich wurde dies nur durch ein großartiges Team, allen voran die vier Gründer. Sie sind für mich ein Paradebeispiel für den Pioniergeist und Mut, den es in Deutschland braucht. Wir brauchen mehr visionäre und mutige Gründer, die die großen Herausforderungen der Menschheit angehen und internationale Champions aus Europa oder Deutschland aufbauen. Daniel und seine drei Co-Founder sind wahre Pioniere!
Investor Frank Thelen auf LinkedIn
Diese Effizienz, die mit dem Energieverbrauch eines Elektroautos über die gleiche Entfernung vergleichbar ist, bedeutet, dass das Flugzeug nicht nur in der Lage wäre, Vororte von Innenstädten und Flughäfen mit Hauptbahnhöfen zu verbinden, sondern auch bezahlbare Hochgeschwindigkeitsverbindungen in ganzen Regionen zu liefern.
Lilium plant die Herstellung und den Betrieb des Lilium Jet als Teil eines On-Demand-Flugtaxi-Service. Auf Knopfdruck können die Passagiere mit der Lilium-App ihren nächstgelegenen Landeplatz finden und ihre Reise problemlos planen. Durch die Auswahl aus einem Netz von Pads in Städten und Regionen können die Fahrgäste Fahrten genießen, die im Preis mit einem Taxi vergleichbar sind, aber viermal schneller sind. Lilium erwartet, dass sie bis 2025 in verschiedenen Städten der Welt voll einsatzfähig sein wird, obwohl der Probebetrieb an mehreren Standorten früher beginnen wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.