Marvel Fusion Finanzierung: 62,8 Mio. Euro für die bayerische Wette auf die Laserfusion

Das Münchner Cleantech-Startup Marvel Fusion hat kürzlich eine Serie-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 62,8 Millionen Euro (ca. 70 Millionen Dollar) erfolgreich abgeschlossen. Diese Finanzspritze, angeführt von HV Capital und ergänzt durch einen Zuschuss des Europäischen Innovationsrats, beschleunigt das ambitionierte Ziel des Unternehmens: die Kommerzialisierung der laserinduzierten Trägheitsfusion innerhalb eines Jahrzehnts.

Bereits im Juni 2022 berichteten wir über Marvel Fusion und ihre Vision einer nahezu unbegrenzten, sauberen Energiequelle (Marvel Fusion und der Traum von der laser-induzierten Trägheitsfusion). Damals stand das Unternehmen noch am Anfang seiner Reise, doch die neue Finanzierung unterstreicht den Fortschritt und wachsendes Vertrauen in die Technologie.

Die neue Marvel Fusion Finanzierung ermöglicht Marvel Fusion, ihr Fusionskonzept an bestehenden Lasereinrichtungen weiter zu demonstrieren, die Produktion der benötigten Brennstoffziele zu erhöhen und bis 2027 mit einer Demo-Anlage in Colorado den vollständigen Technologiebeweis zu erbringen.

Der Kreis der neuen Marvel Fusion-Investoren in der Serie-B-Finanzierungsrunde ist illuster:

  • HV Capital
  • Earlybird Venture
  • Capitalb2venture
  • Tengelmann Ventures
  • Deutsche Telekom via T.Capital
  • SPRIND
  • Bayern Kapital
  • ATHOSPRIMEPULSE

Marvel setzt auf einen innovativen Ansatz, der sich von der traditionellen Magnetfeld-Fusion unterscheidet. Mittels hochenergetischer Laser wollen sie winzige Fusionsreaktionen auslösen und so Energie erzeugen. Diese Technologie verspricht nicht nur eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle, sondern auch eine deutlich sicherere und umweltfreundlichere Alternative zur Kernspaltung.

Die Herausforderung: Schnell und günstig

Moritz von der Linden (Linkedin), der Geschäftsführer von Marvel Fusion (Linkedin), hebt hervor, wie wichtig es ist, Fusionstechnologie schnell und kostengünstig einzuführen, um im Konkurrenzkampf mit erneuerbaren Energien und Batteriespeichern bestehen zu können. Dank der neuen Finanzierung kann das Unternehmen seine Technologie vorantreiben und demonstrieren, um dieses Ziel zu erreichen. Die Fusionstechnologie verspricht nicht nur eine nahezu unbegrenzte Energiequelle, sondern auch eine sichere und umweltfreundlichere Alternative zur Kernspaltung.

Konkret plant Marvel Fusion den Bau einer Demonstrationsanlage in Zusammenarbeit mit der Colorado State University. Dort sollen zwei 100-Joule-Laser die Kerntechnologie des Unternehmens unter Beweis stellen. Langfristig soll ein erster Prototyp mit Hunderten von Kilojoule-Lasern entstehen, der nützliche Mengen an Energie erzeugen kann.

Marvel Fusion plant den Bau einer Demonstrationsanlage in Zusammenarbeit mit der Colorado State University, um die Kerntechnologie des Unternehmens zu demonstrieren. Diese Anlage wird von zwei 100-Joule-Lasern betrieben. Langfristig ist geplant, einen Prototyp mit Hunderten von Kilojoule-Lasern zu entwickeln, der in der Lage ist, nützliche Mengen an Energie zu erzeugen. Die neue Finanzierung und die Unterstützung des Europäischen Innovationsrates sind entscheidende Schritte, um das Ziel von Marvel Fusion zu erreichen, die Fusionsenergie schnell und kostengünstig auf den Markt zu bringen und im Wettbewerb mit erneuerbaren Energien und Batteriespeichern erfolgreich zu sein.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich Marvel Fusion weiterentwickelt und ob es gelingt, saubere Fusionsenergie Realität werden zu lassen – oder ob es für immer die bayerische Wette auf die Laserfusion bleibt.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Energie News bei Cleanthinking