Maxxisun verspricht Balkonkraftwerk mit Speicher – und echter Nulleinspeisung
Innovativer Batteriespeicher in drei Größen bei Netto oder direkt bei Maxxisun vorbestellbar.
Die Krux bei der Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken ist, dass in der Regel nur 15 bis 30 Prozent des Stroms vom Balkon in der Miets- oder Eigentumswohnung auch genutzt werden kann. Zusätzliche Solarerzeugung geht zumeist ohne Vergütung ins öffentliche Netz. Maxxisun aus Wiedemar bei Leipzig will diesen Nachteil mit einem Balkonkraftwerk mit Speicher und echter Nulleinspeisung beseitigen. Wie funktioniert die Innovation?
Die 2022 von Nico Sorge gegründete Maxxihandel GmbH vertreibt nach eigener Aussage effektive, hochwertige Mini-Solaranlagen für Balkon, Garten und Dach, die echte Nulleinspeisung ermöglichen sollen. Der Gedanke: Die Solarmodule etwa von Ja Solar werden direkt mit dem Speicher Maxxicharge verbunden, so dass jede erzeugte Kilowattstunde zwischengespeichert wird. Bei Bedarf sorgt die Steuereinheit des LFP-Speichers, CCU genannt, für die Weitergabe des Stroms an den Wechselrichter und ins Hausnetz.
Die CCU kommuniziert mit dem Stromzähler in der Wohnung oder etwa im Keller des Gebäudes, um nur dann elektrische Energie ins Hausnetz einzuspeisen, wenn wirklicher Bedarf vorhanden ist. Um drohende Netzeinspeisung zu erkennen, wird der digitale Stromzähler beispielsweise mit dem Lesekopf Powerfox Poweropti ausgestattet. So werden sekündlich Informationen zum Stromverbrauch an die Steuereinheit übermittelt.
Bei entsprechender Auslegung der Größe von Speicher und der Anzahl an Solarmodulen kann es so gelingen, hohe Autarkiegrade zu erzielen, wie Maxxisun bei einer Präsentation vorgerechnet hat (hier zu Youtube). Die Innovation kombiniert so den Vorteil der Einfachheit der Balkonkraftwerk-Installation mit der Leistungsfähigkeit echter Photovoltaik-Dachanlagen. Denn – wie gezeigt wurde – lassen sich die MaxxiCharge-Speicher auf bis zu 80 Kilowattstunden Kapazität modular kombinieren.
MaxxiCharge Batteriespeicher bei Netto im Vorverkauf
Den Speicherwürfel gibt es in drei verschiedenen Ausführungen (ab 1.049 Euro), die noch für 18 Tage bei Netto im Vorverkauf mit Rabatt zu finden sind (Provisions-Links):
Bei den Preisen ist aber zu bedenken, dass die Steuereinheit CCU zusätzlich gekauft werden muss. Diese kostet 399 Euro.
Mit der Auslieferung des Speichersystems will die Maxxihandel GmbH via Hermes Anfang Mai 2024 beginnen. In den vergangenen Monaten hat das Cleantech-Unternehmen einen Feldtest mit zunächst 50 Endkunden durchgeführt – daraus sind zahlreiche, überwiegend positive Feedbacks entstanden, die auf der Webseite von Maxxisun zu finden sind. Und: Youtuber haben ebenfalls ihre Einschätzung abgegeben – wie beispielsweise der Kanal Grimms Heimkino (hier das aktuellste Video):
Maxxisun-Balkonkraftwerk als echte PV-Anlage
Die Vorteile des Maxxisun-Konzepts sind auf den ersten Blick vielfältig:
- Echte Nulleinspeisung und intelligente Steuerung
- Einfachheit durch Plug & Play
- Kaum Energieverluste durch clevere Zwischenspeicherung
- Modulare Kombinierbarkeit des Maxxicharge als mitwachsendes System, wenn etwa Wärmepumpe oder Elektroauto dazukommen
- Auch Nachrüstung bestehender PV-Anlagen möglich
Dabei ist es durchaus erwähnenswert, dass ein Maxxisun-Balkonkraftwerk auch als echte PV-Anlage auf dem Dach oder im Garten funktionieren kann. Aktuell gibt es eine „überdimensionierte“ Kombination aus Speicher und Solarmodulen, die interessant ist:
Die Solaranlage, die Maxxisun auf der eigenen Webseite zum Kauf anbietet, ist mit 20-kWh-Speicher absolut geeignet für Einfamilienhäuser – mit 11.500 Euro ausgesprochen erschwinglich dazu.
Eine Restunsicherheit gibt es womöglich, weil der Gesetzgeber dabei ist, nicht nur die Wechselrichter-Leistung, sondern auch die installierte Leistung der Solarmodule zu begrenzen – laut Gesetzentwurf auf 2.000 Watt und womöglich sogar auf 960 Watt (vgl. Video von Andreas Schmitz).
In diesem Fall würde die vereinfachte Anmeldung als Balkonkraftwerk entfallen – aber Geschäftsführer Nico Sorge arbeitet auch für diesen Fall an einer kundenfreundlichen Lösung, um „zusätzliche Vorteile“ bei Anmeldung als reguläre PV-Anlage zu realisieren.
Wie interessant ist das Balkonkraftwerk mit Speicher – und echter Nulleinspeisung?
Nun, bei der Energiewende kommt es auf Geschwindigkeit, Effizienz und Einfachheit an. Das Unternehmen stellt mit Plug & Play, Modularität, Nulleinspeise-Lösung und der erwarteten Weiterentwicklung etwa im Hinblick auf dynamische Tarife exakt diese Eigenschaften, die die Energiewende im nächsten Schritt braucht, in den Mittelpunkt.
Bislang überzeugt Maxxisun aber auch mit Professionalität: Die Speicher-Produktion in China wird engmaschig überwacht, die angekündigten Schritte Richtung Markt-Verfügbarkeit wurden wie versprochen eingehalten und die Webseite ist im Hinblick auf die Produktwelt sehr ausführlich und intelligent aufgebaut – und das erste Kundenfeedback zur Komplettlösung Balkonkraftwerk mit Speicher ist entweder sehr positiv oder Kritikpunkt werden rasch in die Entwicklung zur Produktverbesserung aufgenommen.
Zuvor hat das Unternehmen auch mit dem Verkauf von Solarmodulen, Wechselrichtern und Montagesystemen herausragende Kundenbewertungen erzielt, wie hier bei trustpilot zu erfahren ist.
Einzig zum Unternehmen selbst lassen sich wenig Informationen finden – wer neben Geschäftsführer Nico Sorge die weiteren „Photovoltaikspezialisten“ sind, die an der Zukunft der Photovoltaik arbeiten, bleibt im Unklaren. Hier sollte nachgebessert werden. Bemerkenswert ist dafür, dass Maxxihandel bereits früh eine Kooperation mit Netto schließen konnte. Das spricht dafür, dass Lager-Kapazitäten und Kapital vorhanden sind, weil mit größeren Verkaufsmengen gerechnet werden muss.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Wie lautet die aktuelle Gesetzgebung beim WEG in Bezug auf den Anbau einer Balkonsolaranlage? Muss die EG dazu zwingend und mehrheitlich dem Anbau zustimmen?