Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist einer der kritischen Erfolgsfaktoren für Elektromobilität in Europa. Während Tesla sein Supercharger-Netzwerk fleißig ausbaut, kommt mittlerweile auch die Initiative einiger Länder in Schwung. Mit MEGA-E gibt es ein besonders ambitioniertes Vorhaben, das von der EU gefördert wird. Die Unternehmen im Hintergrund versprechen: Lückenlose Ladeinfrastruktur in 20 Ländern bis 2025.
Elektroauto News / 22.1.2018. Hinter MEGA-E stehen mit Allego und Forum Charge & Drive zwei Unternehmen. Diese wollen ein paneuropäisches Projekt realisieren, das interoperable Ladeinfrastruktur in Metropolregionen und entlang von Autobahnen bringt. Dabei sollen 20 Länder Europas angebunden werden.
Während die EU MEGA-E als förderwürdiges Projekt eingestuft und empfohlen hat, suchen Allego und Fortum derzeit noch Investoren. Eine Finanzierungsrunde soll im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden. Anschließend kann der Aufbau von 322 ultraschnellen Ladesäulen und 27 intelligenten E-Lade-Hubs in 20 Ländern beginnen. Innerhalb dieses Gemeinschaftsprojektes baut Allego das Ladenetzwerk in Mitteleuropa und Fortum in Skandinavien weiter aus.
Folgende Länder sollen mit Ladeinfrastruktur ausgestattet werden: Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden und im Vereinigten Königreich.
MEGA-E schafft E-Lade-Hubs
Unter E-Lade-Hubs verstehen die Initiatoren die Kombination mehrerer Lösungen zum Laden von Elektrofahrzeugen am selben Ort. Die E-Lade-Hubs bötendadurch die beste Lösung im Hinblick auf
den effizientesten Energieeinsatz sowie auf die E-Mobilität insgesamt. Die Ladeinfrastruktur solle offen sein – jeder Elektroautofahrer soll sich an den Ladesäulen bedienen können. Das Ladesystem von MEGA-E werde dadurch ein wichtiger Meilenstein für alle Elektroauto-Fahrer und Pendler in Europa.
Allego und Fortum Charge & Drive sind die ersten paneuropäischen Anbieter, die einen integrierten Ansatz zur Vernetzung von Metropolregionen mit einem interoperablen, für alle E-Auto-Typen passenden Ladenetz bieten. Das MEGA-E-Projekt treibt die EU-weit erwünschte Förderung emissionsarmer Mobilität und besserer Lebensqualität für die Bürger voran. MEGA-E baut auf dem 2009 von der EU entwickelten Innovationscluster im TEN-T / CEF-Programm auf. Das Projekt gehört zu den ersten auf gesamteuropäischer Ebene. Weitere Details zu Standorten und Standortpartnern werden später bekannt gegeben.
Allego und Fortum Charge & Drive sind zwei führende Anbieter in Entwicklung und Betrieb von Ladeinfrastruktur in Europa. Im September 2017 unterzeichneten beide Unternehmen eine Absichtserklärung zur Kooperation bei der Errichtung einer europaweit integrierten und durchgängigen Elektroauto-Ladeinfrastruktur. Das MEGA-E-Projekt ist ein wichtiges erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.