Energiewende im XXL-Format: Deutsche Mega-Wärmepumpe dekarbonisiert Esbjergs Wärmeversorgung
Die Energiewende nimmt mit Mega-Wärmepumpe Fahrt auf: In der dänischen Hafenstadt Esbjerg hat eine große, CO2-basierte Meerwasserwärmepumpe ihren Betrieb aufgenommen und dekarbonisiert die Wärmeversorgung der Stadt. Die von MAN Energy Solutions entwickelte Anlage ist die größte ihrer Art weltweit und versorgt ab sofort die Stadt mit klimafreundlicher Fernwärme.
Das innovative System, ein Netzwerk aus Rohren, Turbinen und silberglänzenden Wärmetauschern, nutzt die Nordsee als natürliche Wärmequelle. Zwei mächtige, ölfreie HOFIM-Motorkompressor-Einheiten, die mittels aktiver Magnetlager nahezu reibungslos arbeiten, bilden das Herzstück der Anlage. Sie komprimieren CO2, das als Kältemittel dient, und erzeugen so die notwendige Temperatur für das Fernwärmenetz.
Die Wärmepumpe deckt den Bedarf von 25.000 Haushalten und ersetzt das stillgelegte Kohlekraftwerk der Stadt. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien aus nahegelegenen Windparks werden jährlich 120.000 Tonnen CO2 eingespart. Ein wichtiger Schritt für Esbjerg, das bis 2030 klimaneutral werden will.
„Esbjerg ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Wärmeversorgung“, erklärt Dr. Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions. „Die Anlage demonstriert das enorme Potenzial von Großwärmepumpen für die Dekarbonisierung urbaner Räume.“
Die Technologie überzeugt nicht nur durch ihre Effizienz, sondern auch durch ihre Umweltverträglichkeit. Das verwendete CO2 ist im geschlossenen Kreislauf eingeschlossen und somit unschädlich für das sensible Ökosystem des Wattenmeers, an dem Esbjerg liegt. Zudem kann die Anlage schnell auf Schwankungen im Stromnetz reagieren und trägt so zur Stabilisierung der Stromversorgung bei.
„Die Inbetriebnahme der Wärmepumpe ist ein historischer Moment für uns“, sagt Helle Damm-Henrichsen, Geschäftsführerin von DIN Forsyning, dem lokalen Energieversorger. „Wir sind stolz darauf, unseren Kunden ab sofort klimafreundliche Wärme aus der Nordsee liefern zu können.“
Mega-Wärmepumpe als Leuchtturmprojekt
Die Mega-Wärmepumpe in Esbjerg ist ein Leuchtturmprojekt der Energiewende und zeigt, wie innovative Technologien zum Klimaschutz beitragen können. Sie ist ein Beispiel für die weltweite Umsetzung von Großwärmepumpen und liefert wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme. Sie zeigt auch, dass deutsche Innovationen im Ausland gefragt sind und zum Exportschlager werden können.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.