Methan-Leckagen im Visier: atmio erhält 5,1 Mio. Euro zur Entwicklung einer Reduktionsplattform

Hamburger helfen Erdgasunternehmen eine Milliarde Tonnen CO2-Äquivalente einzusparen.

Digitale Innovation von atmio gegen Methan-Leckagen: Methan ist ein gefährliches und hochwirksames Treibhausgas, das maßgeblich zur globalen Erwärmung beiträgt. Obwohl es in der Atmosphäre eine kürzere Lebensdauer als CO2 hat, ist seine Treibhauswirkung etwa 85-mal stärker. Vor diesem Hintergrund ist die Reduktion von Methanemissionen ein entscheidender Hebel im Kampf gegen den Klimawandel.

Die Gaswirtschaft ist einer der größten Verursacher dieser Emissionen. Besonders problematisch sind Methan-Lecks in Anlagen, Pipelines und Tanks, die bisher meist manuell und zeitaufwändig behoben wurden. Der Energiesektor insgesamt verursacht etwa 20 Prozent der weltweiten Methanemissionen und der Druck auf die Öl- und Gasunternehmen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Hier setzt atmio an: Das Hamburger Cleantech-Unternehmen hat eine digitale All-in-One-Lösung entwickelt, die es Erdgasunternehmen ermöglicht, Methan-Lecks effizienter zu erkennen, zu beheben und zu melden. Die Kombination aus tragbaren und stationären Sensoren, einer mobilen App und einer integrierten Management-Plattform digitalisiert den gesamten Prozess. Dies spart Zeit, integriert die Leckageerkennung in tägliche Prozesse und managt Ausfallzeiten durch Reparaturarbeiten effizient.

Die Plattform kombiniert tragbare und stationäre Sensoren mit einer mobilen App und einer integrierten Management-Plattform. Dies ermöglicht ein automatisiertes Reporting sowie die lückenlose Erkennung, Reparatur und Protokollierung aller Methanlecks. Im Detail ermöglicht atmio:

  • Automatisierte Erfassung und Meldung von Methanlecks mithilfe von Sensoren und einer mobilen App.
  • Effizientes Management und Koordination von Reparaturen, um Methanlecks schnell und effektiv zu beheben.
  • Integration von Methan-Leck-Erkennung und -Reparatur (LDAR) in die täglichen Betriebsprozesse, wodurch manuelle, zeitaufwändige Verfahren ersetzt werden.
  • Erstellung detaillierter Berichte über Emissionen und durchgeführte Reparaturen, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
  • Nutzung der Plattform zur jährlichen Emissionsberichterstattung, die ein wesentlicher Bestandteil der neuen gesetzlichen Vorschriften ist.

EU-Methanverordnung: Handlungsdruck für Erdgasunternehmen

Die im Mai 2024 verabschiedete EU-Methanverordnung zwingt Erdgasunternehmen zur genauen Erfassung, Meldung und Verifizierung ihrer Methanemissionen. Strenge LDAR-Richtlinien (Leck-Erkennung und Reparatur) müssen eingehalten werden. Die Lösung der Hamburger unterstützt Unternehmen dabei, diese Anforderungen zu erfüllen, indem sie automatisiertes Reporting und lückenlose Erfassung von Methan-Lecks ermöglicht.

Finanzierung für den nächsten Wachstumsschub

Am 20. Juni 2024 hat atmio eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 5,1 Millionen Euro abgeschlossen, angeführt von Notion Capital und SquareOne. Beteiligt sind auch HCVC, Robin Capital sowie die Angel-Investoren Bernhard Mohr und David Rowans VOYAGERS Climate-Tech Fonds. Die Mittel sollen zur Weiterentwicklung der Technologie, zum Ausbau des Entwicklerteams und zur Etablierung eines neuen Marketing- und Customer-Success-Teams genutzt werden.

Führungsanspruch und globale Ambitionen

Matthias Schmittmann, CEO und Co-Gründer, betont die Bedeutung der gezielten Beseitigung von Methan-Leckagen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Die Plattform des Unternehmens unterstützt Erdgasunternehmen dabei, die neuen EU-Vorschriften einzuhalten und ihre Schadstoffemissionen erheblich zu verringern. Dank der Seed-Finanzierung können sie ihre Lösung nun auch anderen Erdgasunternehmen in Deutschland und Europa anbieten.

„Unser Ziel ist es, das weltweit dominierende Unternehmen im Bereich der Erfassung und Regulierung von Treibhausgasemissionen zu werden“, erklärt Marius Krüger, COO. „Wir sind bestrebt, Erdgasunternehmen dabei zu unterstützen, jährlich eine Milliarde Tonnen CO2-Äquivalente einzusparen.“

Unterstützung durch Investoren

Kamil Mieczakowski von Notion Capital sieht in atmio ein großes Potenzial: „Die Plattform kommt genau zur richtigen Zeit, um die vielen Erdgasunternehmen in Europa zu unterstützen, die neue Gesetzgebung einzuhalten. Das atmio-Team bringt die nötige Expertise mit, um in dieser Branche erfolgreich zu sein.“

Charlotte Baumhauer von SquareOne ergänzt: „Wir glauben an die einzigartige Kombination aus Hardware und Software, um dieses drängende Problem zu lösen. Das Timing ist perfekt, um schnelle Ergebnisse für eine ganze Branche zu liefern.“

Digitale All-in-One-Lösung zur Einhaltung der EU-Methanverordnung

Bislang haben Erdgasunternehmen Methanlecks in ihren Anlagen weitgehend manuell aufgespürt, protokolliert und repariert. Dies ist sehr zeitaufwändig, da jedes Leck einzeln von Menschen lokalisiert und behoben werden muss. Aus diesem Grund beschränken sich die meisten Unternehmen auf die Beseitigung von Sicherheitsrisiken, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Gaswarnanlagen, die große Lecks aufspüren können. Kleinere Lecks werden dagegen meist vernachlässigt, obwohl sie sich langfristig sehr negativ auf die Umwelt auswirken.

Die digitale All-in-One-Lösung von atmio hilft Erdgasunternehmen dabei, die neue EU-Methanverordnung einzuhalten. Sie kombiniert tragbare und stationäre Sensoren mit einer mobilen App und einer integrierten Management-Plattform. Dies ermöglicht ein automatisiertes Reporting sowie die lückenlose Erkennung, Reparatur und Protokollierung aller Methanlecks. Die Lösung digitalisiert damit ein bisher manuelles System, um Zeit zu sparen, LDAR in die täglichen Prozesse zu integrieren und Ausfallzeiten durch Reparaturarbeiten effizient zu managen.

Die Software ermöglicht es Anlagenbetreibern, Kampagnen zu verwalten, Reparaturen zu überwachen und zu koordinieren und per Mausklick Berichte über alle durchgeführten Arbeiten und deren Auswirkungen auf die Gesamtemissionen zu erstellen. Die Software kann auch die jährliche Emissionsberichterstattung durchführen, die ein wichtiger Bestandteil der neuen gesetzlichen Anforderungen ist.

Methan-Leckagen vermeiden: Cleantech im Fokus

Mit seiner innovativen Lösung und der Unterstützung durch namhafte Investoren bringt atmio „Clean Thinking“ in den Mittelpunkt des Kampfes gegen den Klimawandel. Durch die Reduktion von Methanemissionen trägt das Unternehmen entscheidend zur Stabilisierung des Klimas bei und zeigt, wie Cleantech-Lösungen effektiv und wirtschaftlich umgesetzt werden können.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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