Mikromobilität: Aus Flash wird Circ

Berliner Cleantech-Startup hat eine Million eScooter-Fahrten vermittelt und bennent sich in Circ um.

Flash, Lukasz Gadowskis Mikromobilität-Startup aus Berlin, wird sich in Kürze in Circ umbenennen. Das habe sowohl praktische wie konzeptionelle Gründe. Denn Flash deutet auf Blitz, auf Superhelden hin – dabei will das Unternehmen zwar schnell wachsen, aber nicht durch schnelles Fahren, sondern durch Verknüpfung von Sicherheit, Komfort und Umweltfreundlichkeit.

Der neue Name Circ reflektiere besser das, was das Unternehmen tue und in Zukunft vorhabe. Alles drehe sich darum, dass sich Räder drehen würden. Der neue Name Circ reflektiere, wie sich Menschen in Städten fortbewegen könnten – auf umweltfreundliche und nachhaltige Weise. Daher hat sich Flash dazu entschlossen, den Namen in Circ zu ändern. Es gehe darum, Menschen zu bewegen – und das reflektiere Circ viel besser, so das Unternehmen.

Unterdessen hat Circ bekannt gegeben, seit Jahresbeginn schon mehr als eine Million Fahrten mit seinen eScootern organisiert zu haben. Der schwedische Konkurrent Voi behauptet, in acht Monaten zwei Millionen Fahren erreicht zu haben – Tier Mobility soll sich in einer ähnlichen Größenordnung befinden. Der Markt für eScooter in Europa wächst rasant und die Unternehmen dahinter, wachsen mit sehr hoher Dynamik.

WeCirc: Das neue Branding des Gadowski-Startups.

Circ ist laut einem Artikel von Techcrunch bereits in 21 Städten in sieben Ländern vertreten – dabei surft das Unternehmen noch weitgehend unter dem Radar und konzentriert sich überwiegend auf lokale Aufmerksamkeit wie beispielsweise zum Start in Madrid. Nach der Zulassung der Elektrokleinstfahrzeuge in Deutschland dürfte der Heimatmarkt ein besonderer Schwerpunkt der kommenden Monate darstellen.

Vorreiter dabei ist die Stadt Herne: Dort dürfen die eScooter von Circ und anderen Anbietern jetzt offiziell auf Radwegen fahren. Am morgigen Mittwoch wollen Circ und der Oberbürgermeister Frank Dudda nach Informationen der WAZ Einzelheiten bekannt geben. Herne wäre die erste Stadt in Deutschland, die die kleinen elektrischen Tretroller zulässt.

Circ ist mehr Mikromobilität als nur e-Tretroller

Im Kern geht es Circ eben nicht nur um elektrische Tretroller, sondern um den gesamten Bereich der Mikromobilität in den Städten. Dazu wird auch gehören, eine App zu entwickeln, die die unterschiedlichen Verkehrsmittel in der Stadt kombinierbar macht – ähnliche wie es das Cleantech-Startup Trafi in Vilnius vormacht und zusammen mit der BVG noch in diesem Sommer auch in Berlin starten will.

Wann das neue Branding vollständig verfügbar sein wird und auch die Apps entsprechend zu finden sein werden, ist derzeit nicht ganz klar. Bei Facebook ist das Unternehmen als WeCirc zu finden – entsprechende Domains wurden gerade im Kundenauftrag registriert.

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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