Mineral als Filter: Innovative Anlage filtert Stickoxide aus der Luft
Cleantech-Unternehmen Krajete GmbH will Stickstoff für die Produktion von Dünger nutzbar machen.
In Heilbronn hat das Cleantech-Unternehmen Krajete aus Wien den Test einer smarten Anlage zur Adsorption von Stickstoff erfolgreich abgeschlossen. Mit der für Testzwecke dimensionierten Anlage konnten innerhalb eines Jahres mehrere Hunderttausend Milligramm NOx abgeschieden werden. Die Stadt Heilbronn verfolgt mit der Filtertechnologie das Ziel, Fahrverbote zu verhindern.
Die Anlage in Heilbronn filtert derzeit 1.500 Kubikmeter Luft/Stunde und eignet sich für die dauerhafte Luftreinigung an besonders verkehrsreichen Standorten. Für die Technologie nutzt Krajete ein natürlich vorkommendes Mineral aus der Klasse der Aluminiumsilikate. Dieses kann nach Angaben des Cleantech-Unternehmens unter bestimmten Voraussetzungen Stickoxide binden – und somit aus der Luft abscheiden.
Im nächsten Schritt will Krajete nun am selben Standort in Heilbronn eine ungleich größere Anlage mit der selben Technologie aufbauen, die mit 25.000 Kubikmeter Luft stündlich ein Vielfaches erreichen kann. Steht die Anlage wird weiterführend untersucht, inwieweit der gebundene Stickstoff als Dünger in der Landwirtschaft genutzt werden kann. Bislang muss Stickstoffdünger in energieintensiven und teuren Verfahren aufwändig hergestellt werden.
Mittelfristiges Ziel der Krajete GmbH ist es dann, die Technologie direkt im Auto einsetzbar zu machen. „Das Besondere unserer Technologie ist dabei, dass die NOx-Adsorption durch das Filtermaterial sowohl bei sehr hohen als auch bei sehr niedrigen NOx-Konzentrationen funktioniert“, so Firmeninhaber Alexander Krajete. „Bedenkt man, dass in Autoabgasen die NOx-Konzentration ca. 1000 mal höher ist, dann kann man sich das Potenzial dieser Technologie für den Einsatz unmittelbar am Emissionsort vorstellen.“
Gespräche mit einem Autobauer zur Nutzung der Technologie laufen bereits. Bislang können NOx-Emissionen mit Katalysatoren im Auto zwar reduziert werden, aber weder gelingt dies in ausreichendem Maß, noch kann der dabei entstehende – flüchtige – Stickstoff leichter für die Landwirtschaft genutzt werden. Für die Luftqualität in Städten wäre das eine sehr gute Weiterentwicklung.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.