Intel kauft Moovit, den Dienstleister für multimodale Reiseplanung.
Die aktuelle Dekade ist das Jahrzehnt der größten Disruptionen, die der Transportsektor jemals erlebt hat. Dem Think Tank ReThinkX von Tony Seba zufolge, werden schon in zehn Jahren 95 Prozent aller Passagierkilometer in den USA von selbstfahrenden, geteilten Elektroautos zurückgelegt. Eine Marktchance von 160 Milliarden Euro lauert. Der Chipgigant Intel will auf dem Mobility as a Service-Markt mitspielen und verzahnt jetzt die Technologien von Mobileye und Moovit.
Die Intel Corporation hat Moovit für 840 Millionen US-Dollar übernommen – herausgerechnet wurde der Kapitalgewinn, den der VC-Arm des Technologiekonzerns mit dem Investment in Moovit gemacht hatte. Moovit ist bekannt für seine Anwendung für urbane Mobilität, die Reisenden auf der ganzen Welt die multimodale Reiseplanung durch die Kombination von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad- und Rollerdiensten, Ride-Hailing und Car-Sharing bietet.
„Das Ziel von Intel ist es, weltverändernde Technologie zu schaffen, die das Leben jedes Menschen auf der Erde bereichert, und unser Mobileye-Team erfüllt diesen Zweck jeden Tag“, sagte Bob Swan, CEO von Intel. „Die ADAS-Technologie von Mobileye verbessert bereits die Sicherheit von Millionen von Autos auf der Straße, und Moovit beschleunigt deren Fähigkeit, den Verkehr wirklich zu revolutionieren – Staus zu reduzieren und Leben zu retten – als Full-Stack-Mobilitätsanbieter.“
Mit der Übernahme der Moovit-Dienstleistung stellt sich Intel nun konsequent als Anbieter von Mobility as a Service auf. Denn neben der eigenen Chip-Technologie, die natürlich eine Rolle spielen soll, zählt auch Mobileye zum Konzern. Mobileye bietet Fahrerassistenzsysteme, die bereits in mehr als 50 Millionen Fahrzeugen integriert sind. Zu den Systemen gehört beispielsweise eines, das Kollisionen durch Warnungen verhindert.
Moovit stellt daneben heute schon Daten für den öffentlichen Nahverkehr und die Navigation zur Vereinfachung der städtischen Mobilität in 3.100 Städten auf der ganzen Welt bereit. „Zusammen mit den umfangreichen Fähigkeiten von Mobileye im Bereich der Kartierungs- und Selbstfahrertechnologie werden wir in der Lage sein, unseren Zeitplan zu beschleunigen, um die Zukunft der Mobilität zu verändern“, sagte Prof. Amnon Shashua, CEO von Mobileye.
Mit der Aufnahme von Moovit kommt Intels Mobileye seinem Plan näher, ein vollständiger Mobilitätsanbieter zu werden, der auch Robotaxi-Dienste einschließt, was bis 2030 eine geschätzte Chance von 160 Milliarden Dollar bieten wird.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.