Modvion Holzturm erreicht Meilenstein: Zertifizierung für 6,4-Megawatt-Windkraftanlagen

Das schwedische Cleantech-Unternehmen Modvion hat einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Windkraftanlagen mit Holzturm erzielt. Der neue Modvion Holzturm, der für die größten landbasierten Windturbinen konzipiert wurde, erhielt kürzlich die Zertifizierung durch den unabhängigen Prüfdienstleister TÜV SÜD. Nach diesem Erfolg plant Modvion nun die Anpassung des Designs für die Serienproduktion.

Der innovative Turm ist für eine V162-6,4-MW-Turbine der Vestas Enventus-Plattform mit einer Lebensdauer von 35 Jahren ausgelegt. Diese Zertifizierung bestätigt, dass das Design die internationalen Qualitätsstandards IECRE OD-501 in Kombination mit OD-501-3 erfüllt.

Otto Lundman, der CEO, betont die Bedeutung dieses Meilensteins rund um den Modvion Holzturm: „Unsere modularen Windkrafttürme reduzieren die CO2-Emissionen drastisch, indem sie Stahl und Beton durch Holz ersetzen und gleichzeitig höhere, effizientere Installationen ohne Transportengpässe ermöglichen“.

Die Technologie von Modvion basiert auf vorgefertigten Einzelmodulen aus Furnierschichtholz (LVL), die bis zu 14 Meter lang sein können. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem finnischen Holzwerkstoff-Produzenten Metsä Wood hergestellt.

Das Unternehmen strebt die Herstellung von Türmen mit Nabenhöhen von bis zu 219 Metern an. Lundman sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Lieferkette für saubere Energie.

Vorteile der Modvion Türme aus Holz

Die Vorteile der Holztürme gegenüber herkömmlichen Stahltürmen werden mit zunehmender Höhe noch deutlicher. Modvion gibt an, dass mit ihrem modularen System sogar Holztürme bis zu einer Nabenhöhe von 200 Metern möglich sind.

Vestas, seit 2021 Partner und Investor bei Modvion, zeigt sich ebenfalls optimistisch. Lisa Ekstrand, Head of Sustainability bei Vestas, erklärt: „Als Alternative zu Stahl sind Holztürme eine neue und vielversprechende Möglichkeit, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren“.

Der Erfolg von Modvion markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Windenergie. Mit der Zertifizierung des Holzturms für 6,4-MW-Anlagen und den Plänen für die Serienproduktion könnte das Unternehmen eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Windkraftindustrie spielen.

Hintergrundinformationen

Holz als nachwachsender Rohstoff bietet reichlich Vorteile auch beim Einsatz in Windkraftanlagen. Das Cleantech-Startup Voodin Blades hat sich auf Rotorblätter aus Holz spezialisiert. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Modvion hat bereits in der Vergangenheit mit innovativen Holztürmen für Windkraftanlagen auf sich aufmerksam gemacht. Im Jahr 2020 installierte das Unternehmen einen der ersten Holztürme in Schweden, um die Machbarkeit und Vorteile dieser Technologie zu demonstrieren. Lesen Sie mehr über die frühen Erfolge von Modvion.

In jüngerer Zeit hat Modvion seine Partnerschaften mit namhaften Unternehmen wie Vattenfall und RWE ausgebaut und Investitionen von Vestas Ventures und Enel erhalten. Diese Partnerschaften tragen dazu bei, die Akzeptanz von Holztürmen in der Windkraftindustrie zu fördern. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und Partnerschaften von Modvion.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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