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Nach Übernahme von Evensen: VOW entwickelt großindustrielle Pyrolyse-Anlage

Pyrolyse im Evensen-Reaktor soll neben Biokohle auch 100 Gigawattstunden Synthesegas bringen.

Das norwegische Cleantech-Unternehmen VOW Asa will einen Pyrolyse-Reaktor bauen, der pro Jahr 100 Gigawattstunden Synthesegas und 10.000 Tonnen Biokohlenstoff liefern soll. Die Technologie basiert auf der Lösung von Evensen, einem Unternehmen, das VOW kürzlich übernommen hat. Die erzeugte Menge Biokohlenstoff soll der Atmosphäre 30.000 Tonnen CO2 entziehen.

VOW Asa ist auf die Dekarbonisierung der Industrie spezialisiert. Zuletzt übernahmen die Norweger das Cleantech-Unternehmen C.H. Evensen Industriovner. Evensen wird den großen Reaktor bis Ende des Jahres bauen und liefern. Dieser Reaktortyp nutzt sowohl die Energie, das das Ausgangsmaterial enthält oder zusätzlich hinzugefügte Elektrizität.

„Globale Trends in der Kreislaufwirtschaft und auf den Energiemärkten, die Regulierung und die wirtschaftlichen Realitäten ermutigen die Industrie und die Energieversorger zur Dekarbonisierung. Dies führt zu einer noch nie dagewesenen Nachfrage und Interesse an den von uns angebotenen Technologien und Lösungen zur Erzeugung von erneuerbarem und klimaneutralem Gas in großem Maßstab“, so Henrik Badin, CEO von VOW.

Jüngste Beispiele für dieses Interesse sind die Absichtserklärung mit einem ungenannten globalen Hersteller von Nichteisenmetallen für erneuerbaren Kohlenstoff und die Nachricht, dass GRTgaz, Europas zweitgrößter Gasversorger, erwägt, fossiles Erdgas durch methanisiertes Synthesegas in seinem Gasnetz zu ersetzen.

Mit der Übernahme von Evensen hat VOW nun gleich drei komplementäre Pyrolyse-Technologien in der Unternehmensgruppe. Sie können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden – abhängig von verfügbaren Rohstoffen und Produkten. Entscheidend ist, dass das Cleantech-Unternehmen mit dem Evensen-Reaktor viel höhere Kapazitäten als bislang realisieren kann.

Als Einzelanlage ist der Evensen-Reaktor ideal für die Verarbeitung großer Mengen an Biomasse, wie z. B. forstwirtschaftliche Abfälle und Altholz, sowie für die Erzeugung von sauberer Energie und Biokohle, die beispielsweise zur Bodenverbesserung verwendet werden kann. Was die Kapazität für bestimmte industrielle Anwendungen angeht, kann ein Evensen-Reaktor fünf bis sechs Biogreen-Prozesslinien ersetzen.

Die Biogreen-Lösung des VOW-Tochterunternehmens Etia kann fein abgestimmt werden, um die anspruchsvollsten und fortschrittlichsten Biokohlenstoffe zu produzieren, die beispielsweise von der Metallurgie- und der modernen Werkstoffindustrie benötigt werden. Diese Technologie wird derzeit an die BioCarbon-Anlage von Vow Green Metals in Follum in Norwegen geliefert.

Für die Verarbeitung organischer Abfälle und die Erzeugung sauberer Energie, beispielsweise an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, ist die Scanship MAP-Technologie (mikrowellenunterstützte Pyrolyse) gut geeignet. Das erste derartige System wird in diesem Frühjahr von Scanship, ebenfalls einer Vow-Tochter, auf einem Kreuzfahrtschiff installiert.

„Das Schöne an unserer erweiterten Toolbox ist, dass die Technologieauswahl und die Prozesskonfiguration an die verschiedenen Ausgangsmaterialien und die gewünschte Qualität und Spezifikation der Produkte angepasst werden können. Bei den Rohstoffen kann es sich beispielsweise um forstwirtschaftliche Abfälle, Altholz, andere Arten von biogenem Material, Klärschlamm und sogar Kunststoffe und Polymere handeln. Für die Produktion größerer Mengen an fortschrittlichem Biokohlenstoff konzipieren wir derzeit ein zweistufiges Verfahren mit mehreren Biogreen-Einheiten, die an jeden Evensen-Reaktor angeschlossen sind. Dadurch würde sich die Leistung unserer Systeme weiter vervielfachen“, so Badin.

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