NIDEC stattet Megayacht mit 774-kWh-Batteriesystem aus
Kabinen und Antriebssystem können über mehrere Stunden allein aus den Batterien betrieben werden – Wider 165 zeigt Trend zur Elektrifizierung.
Nidec ASI, ein Spezialist für Energiemanagement-Systeme, hat ein Strommanagement-System jetzt auf einer Megayacht in Betrieb genommen. Das System organisiert die Energieverbräuche auf dem Schiff und versorgt so die Kabinen, das Antriebssystem und lädt die Batterien nach. Damit kann die Wider 165 genannte Megayacht umweltfreundlich navigieren, in dem die in den Bordbatterien gespeicherte Energie genutzt wird und die Motoren nicht starten müssen.
Die Yacht kann mehr als vier Stunden lang im emissionsfreien Modus mit einer Geschwindigkeit von fünf Knoten fahren, ohne Emissionen zu erzeugen, was bedeutet, dass die Yacht in Schutzgebiete einfahren kann, die sonst mit einem Schiff mit herkömmlichen Antrieben nicht erreichbar wären.
Das Aufladen der Batterie wird durch den Schnelllademodus vereinfacht, während der Boost-Modus die Leistung durch die Verwendung von Diesel- und Batteriebetrieb maximiert.
Das elektrische Antriebssystem wird von zwei Motoren mit separater Doppelwicklung gesteuert. Im Falle einer Fehlfunktion in einer Wicklung wird der Modus „Niedrigleistung“ aktiviert und der Motor kann mit halber Leistung gleichmäßig arbeiten.
Dieses wichtige Projekt bestätigt unser Engagement für die Unterstützung von Innovationen in einer immer grüneren Sichtweise im nautischen Sektor, strategisch für die Förderung einer nachhaltigeren Mobilität. Wider 165 und seine Wider 150 sind für mich ein großer Grund zum Stolz, denn sie veranschaulichen die Anpassungsfähigkeit unserer Lösungen, die nicht nur für Schiffe und Fähren, sondern auch für Schiffe mit besonderen technischen Anforderungen und Baugruppen eingesetzt werden“, fügte er hinzu.
Dominique Llonch, Chief Executive von Nidec ASI und Chairman von Nidec Industrial Solutions
Insgesamt hat Nidec ASI eine gemeinsame DC-Bus-Architektur, Wechselrichter für Stromgeneratoren (vier x 350 Kilowatt), Wechselrichter für den Hauptantrieb (zwei x 531 Kilowatt), Wechselrichter und Transformatoren für das Bordnetz 230 Volt und 400 Volt/Hafennetz, Batteriemanagement (544 Kilowattstunden), Power Management System (PMS, HMI und Fernbedienung) und wassergekühlte Antriebsmodule geliefert.
Die Megayacht zeigt, wie rasch die Entwicklung bei Hybridyachten tatsächlich geht. Natürlich ist das Bord-Batteriesystem mit 744 Kilowattstunden aufgrund von Gewicht und Ressourcenverbrauch nicht ideal – aber die Bedeutung der Batterien nimmt im Verhältnis zum Dieselbetrieb immer mehr zu – und das ist insgesamt ein guter Trend, der auch durch Einfahrtbeschränkungen usw. getrieben wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.