Northvolt installiert erstes, öffentliches Batteriepack an Elektroauto-Ladestation

Schwedisches Cleantech-Unternehmen Northvolt kooperiert mit dem Energieversorger Mälarenergi.

Bislang ist die Berichterstattung über das schwedische Cleantech-Unternehmen Northvolt eine Kombination aus Berichten über neue Partnerschaften und neue Finanzierungsrunden. Erfreulicherweise ändert sich das nun: Northvolt hat sein erstes Batteriesystem mit einer Leistung von bis zu 220 Kilowatt und einer nutzbaren Energiekapazität von 320 Kilowattstunden in Schweden installiert. Dabei kooperierte das Unternehmen mit dem Energieversorger Mälarenergi.

Es ist das erste, öffentliche Batterie-Energiespeichersystem, das Northvolt nun für den Energieversorger Mälarenergi installiert hat. Es unterstützt eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in Västerås. Vorteil von Batteriespeichern im Umfeld von Ladeinfrastruktur ist, dass dadurch weniger Spitzenleistung aus dem Stromnetz gezogen werden muss – oft ist das Fitmachen des Netzanschlusspunktes hierfür mit hohen Kosten verbunden.

Laut Mälarenergi können Spitzen im Strombedarf mit dem Batteriesystem um mehr als 80 Prozent reduziert werden. Die Anforderungen an das Laden von Elektroautos im Stromnetz verringern sich entsprechend.

Dies ist unser erster Einsatz im öffentlichen Netz und zeigt eine von mehreren Schlüsselrollen, die die Energiespeicherung in Batterien in Stromnetzen mit unmittelbarem Nutzen für die Anwohner und das Netz spielen kann.

Emad Zand, Präsident Battery Systems bei Northvolt

Als Zulieferer für das Projekt hat Northvolt ein Lithium-Ionen-Batteriesystem geliefert, das auf seinem modularen Batteriesystem Voltrack basiert. Es hat eine Leistung von bis zu 220 Kilowatt und eine nutzbare Energiekapazität von 320 Kilowattstunden.

Das Batteriesystem fungiert als Puffer zwischen dem Stromnetz und der EV-Ladestation, um Spitzenbelastungen abzufangen und einen Lastausgleich zu ermöglichen. Auf diese Weise können Versorgungsunternehmen den Bedarf decken, ohne sich auf Spitzenlastgeneratoren verlassen zu müssen, die zunehmend als kostspielige und ineffiziente Möglichkeit zur Kompensation neuer Anforderungen an die EV-Ladung anerkannt werden.

Doch bei dem ersten Batteriesystem soll es nicht bleiben: Derzeit steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge in Västerås stark an, weshalb noch viele weitere solcher Batterielösungen installiert werden sollen. Die beiden Partner Mälarenergi und Northvolt sehen Batterien als Schlüsseltechnologie für die erfolgreiche Verkehrswende und die Entkarbonisierung des Verkehrssektors an.

Mälarenergi und Northvolt arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines weiteren Batterie-Energiespeicherprojekts in Västerås, bei dem das im Mai 2020 eingeführte Voltpack Mobile-System von Northvolt zum Einsatz kommt.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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