Northvolt versorgt E-Scooter-Startup TIER mit nachhaltigeren Batterien
E-Scooter-Startup soll im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenbedarf beliefert werden.
Bislang ist die E-Scooter-Revolution in Deutschlands Innenstädten ausgeblieben. Das hat sicherlich viele Gründe – angefangen bei den auf den Autoverkehr einseitig optimierten Städten. Außerdem prägen Berichte über unsachgemäß weggeworfene E-Scooter das Bild möglicher Kunden. Jetzt bewegt sich etwas in Sachen Nachhaltigkeit: Das schwedische Batterie-Unternehmen Northvolt versorgt das E-Scooter-Startup mit nachhaltigeren Batterien.
Bis Ende 2021 soll ein Pilotprojekt ausgerollt werden, in dem 5.000 E-Scooter zum Einsatz kommen werden. Die Technologie erlaubt es Fahrern der E-Scooter, die Batterien an Ladestationen selbst auszutauschen. Im Gegenzug erhalten diese Freifahrten. In diesem Jahr wird TIER 4.500 solcher Ladestationen in lokalen Partnerunternehmen in ganz Europa einrichten und ein nachhaltiges Energienetz schaffen, das den städtischen Verkehr verändern und zur Elektrifizierung von Städten beitragen soll.
Damit sollen die Umweltauswirkungen der E-Fahrzeugflotte insgesamt, aber speziell der Batterien, reduziert werden. Dabei sieht sich das E-Scooter-Startup TIER durchaus als Vorreiter im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Mikromobilitätsbranche. Beispielsweise sind die Berliner Vorreiter bei der Entwicklung neuer Standards.
Hieraus resultiert auch die Motivation des E-Scooter-Startup, eine Partnerschaft mit Northvolt einzugehen, einem schwedischen Batterielieferanten, der auf erneuerbare Energien, Recycling und die Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft setzt, um die Umweltauswirkungen seiner Batterien zu minimieren.
Denn der Abbau von Rohstoffen für Batterien und deren Herstellung machen den größten Teil der Treibhausgase aus, für die ein E-Scooter oder ein Elektrofahrzeug während seiner gesamten Lebensdauer verantwortlich ist. Als Reaktion darauf, versucht Northvolt den CO2-Fußabdruck und die Umweltbelastungen im Herstellungsprozess von Batterien bei jeder Gelegenheit zu minimieren. Bei Northvolt werden daher auch Altbatterien als wertvolle Ressource behandelt und recycelt, um Rohstoffe für zukünftige Batterien bereitzustellen.
Die primäre Produktionsstätte des Unternehmens, die Gigafabrik Northvolt Ett, wird in Nordschweden zu 100 Prozent mit fossilfreier Energie betrieben. Zudem bezieht Northvolt nur Materialien von verantwortungsbewussten Lieferanten, um eine Liefer- und Vertriebskette zu gewährleisten, die frei von Konflikten, Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen ist. Das Ergebnis: die umweltfreundlichste und nachhaltigste Batterie auf dem Markt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.