Im April gab OPES Solutions bekannt, vier Millionen Off-Grid-Solarmodule produziert zu haben. Jetzt liefert das in Berlin ansässige Cleantech-Unternehmen 100.000 Solarmodule, um damit Mietfahrräder auszurüsten. Diese sollen dadurch ständig ‚online‘ sein. Von der Vernetzung profitieren sowohl die Betreiber von Bike-Sharing-Diensten als auch die Kunden. Denn Wartung werden verkürzt und Serviceleistungen verbessert.
OPES Solutions ist auf die Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Off-Grid-Solarmodulen spezialisiert. Die Module für die Mietfahrräder sind speziell angefertigt und sollen bis Ende Juni ausgeliefert werden. Noch vor kurzem wäre die Kombination Mietfahrrad mit Solarmodulen undenkbar gewesen. Das Bike-Sharing-Beispiel zeige nun aber, wie durch Digitalisierung neue Märkte und Geschäftsmodelle für Off-Grid-Solarmodule entstehen würden, so Robert Händel, Gründer und CEO von OPES Solutions mit Sitz in Berlin.
„Der Markt wächst sprunghaft“, sagt Händel. Nach eigenen Schätzung wird der globale Mietfahrradmarkt bis zum Jahr 2022 ein Volumen von 9,2 Milliarden Euro erreichen. Weltweit gibt es aktuell rund 23 Millionen Mietfahrräder in über 304 Städten. Die meisten davon in China, mit den Städten Shenzhen, Chengdu und Beijing als führenden Standorten.
Die Anwendung am Mietfahrrad stellt besondere technische Anforderungen an die Module. Sie müssen widerstandsfähig, leicht und effizient sein, gleichzeitig ist eine preiswerte Produktion in hohen Stückzahlen notwendig. Zusätzlich sollen Schmutz und Aufkleber möglichst schlecht haften.
OPES Solutions entwickelt und produziert zertifizierte Module mit Leistungen von 0,9 bis 270 Watt, die sich durch flexibles Design, ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis und Langlebigkeit auszeichnen. Zu den Forschungs- und Entwicklungspartnern von OPES Solutions gehört das Fraunhofer-Center für Silizium.
OPES Solutions: Off-Grid-Module mit 5 Watt für Mietfahrräder
Besonders gefragt sind derzeit größere Off-Grid-Module mit einer Leistung von fünf Watt, die beispielsweise am Transportkorb des Fahrrads befestigt werden. Im Vergleich zu den häufig eingesetzten Modulen mit 0,5 bis zwei Watt Leistung, verfügen sie über mehr Leistungsreserven. Dadurch liefern sie auch dann ausreichend Energie, wenn das Fahrrad zwischenzeitlich im Schatten geparkt wird.
Um die Anforderungen der Vermieter zu erfüllen, setzt OPES Solutions auf die Kombination aus Entwicklungs-Know-How und automatisierter Fertigung. Dafür nutzt das Cleantech-Unternehmen unter anderem patentierte Laser- und Stringer-Verfahren, die den Durchsatz im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren vervielfachen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.