Offshore-Windcluster: RWE entwickelt Küsten-Windparks mit kanadischem Energieversorger
Der deutsche Energieversorger gründet mit Northland Power aus Kanada ein Gemeinschaftsunternehmen. Ziel: Offshore-Windcluster mit 1,3 Gigawatt Kapazität.
Der Energieversorger RWE und Northland Power aus Kanada wollen gemeinsam mehrere Offshore-Windparks vor der deutschen Küste entwickeln. Das sogenannte Offshore-Windcluster soll eine Gesamtkapazität von bis zu 1,3 Gigawatt bekommen. Zunächst haben sich die Partner die Eintrittsrechte für eine Fläche gesichert, die für Windenergieanlagen mit einer Leistung von 433 Megawatt reichen soll. Für zwei weitere Flächen für Windparks mit einer Kapazität von 900 Megawatt wurden ebenfalls Eintrittsrechte erworben.
Damit wollen RWE Renewables und Northland Power ihre Position auf dem deutschen Offshore-Markt stärken. Das Gebiet für das gemeinsame Offshore-Windcluster liegt in der Nordsee. Gemeinsam wollen die Partner drei Windparks entwickeln und errichten, die voraussichtlich 2026 bzw. 2028 den kommerziellen Betrieb aufnehmen werden. RWE Renewables hält 51 Prozent und Northland Power 49 Prozent der Anteile an dem neu gegründeten Joint Venture.
Northland Power hat sich als ein global agierendes Unternehmen und einer der führenden Stromerzeuger der Unterstützung der Energiewende verschrieben. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der erfolgreichen Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Stromerzeugungsprojekten auf Basis verschiedener Technologien verfügt das Unternehmen weltweit über ein diversifiziertes Portfolio mit einer Kapazität von über drei Gigawatt in Betrieb. Darüber hinaus verfügt Northland Power über eine bedeutende Entwicklungspipeline in verschiedenen Märkten und Technologien mit 4 bis 5 Gigawatt Gesamtkapazität. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Offshore-Windparks in Europa und Asien.
Das neue Offshore-Windcluster umfasst insgesamt drei Flächen nördlich der Insel Juist. Einen Standort (N-3.8) für einen Windpark mit einer installierten Leistung von 433 Megawatt haben sich die Partner bereits im vergangenen Jahr gesichert. Zwei weitere Flächen für Windparks mit einer Gesamtkapazität von 900 Megawatt sollen in 2023 im Rahmen einer Auktion vergeben werden. Für beide Standorte verfügt das Joint Venture über Eintrittsrechte. Die Partner erwarten, dass sie bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb der Windparks Synergieeffekte erzielen können.
Zur Bildung des neuen Nordsee-Clusters beteiligt sich Northland Power an der bislang von RWE allein vorangetriebenen Entwicklung der Fläche N-3.6 (früher bekannt als Delta Nordsee 1&2). Auf dieser Fläche könnte ein Windpark mit einer installierten Leistung von 480 Megawatt entstehen. Gleichzeitig übernimmt RWE einen größeren Anteil – 51 Prozent gegenüber den bisherigen 15 Prozent – an dem geplanten 433-MW-Windpark auf der Fläche N-3.8 (früher bekannt als Nordsee 2) und dem 420-Megawatt-Offshore-Projekt auf der Fläche N-3.5 (früher bekannt als Nordsee 3). Das Cluster befindet sich in unmittelbarer Nähe des Offshore-Windparks Nordsee One (332 Megawatt), den Northland Power und RWE bereits gemeinsam betreiben.
RWE ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien und weltweit die Nummer 2 bei Offshore-Wind. Im Rahmen seiner Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ will das Unternehmen bis 2030 seine Kapazität im Bereich Offshore-Wind von derzeit 2,4 Gigawatt auf 8 Gigawatt verdreifachen.
Vor der deutschen Küste betreibt RWE bereits fünf Offshore-Windparks, ein weiteres Projekt – der 342-Megawatt-Offshore-Windpark Kaskasi – befindet sich im Bau. Darüber hinaus entwickelt RWE derzeit einen weiteren Windpark mit einer geplanten Leistung von 225 Megawatt in der deutschen Nordsee. Die Fläche (N-3.7) für diesen Windpark wurde im vergangenen Jahr im Rahmen der deutschen Offshore-Windauktion an RWE vergeben.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
1.3 Gigawatt installierte Leistung?
Da fehlt wohl mindestens eine Null, um irgendwie Trost wegen bisher verpennter Energiewende spenden zu können. Außerdem heißt ‚Installierte Leistung‘ ganz im Gegensatz zu AKW und KoKW noch lange nicht, dass die Leistung zur Verfügung steht. Denn bei Flaute liefert der gesamte Windpark NICHTS. Viel interessanter wäre die im langfristigen Mittel bereitgestellte Durchschnittsleistung, und die dürfte bei 1.3 GW installierter Leistung bei vielleicht 260 MW liegen. Also ca. einem Fünftel eines einzigen AKW Blocks.
Bisher liefert eins der dt. 30000 WKA im Durchschnitt 500 kW. Hochgerechnet bräuchte man für 1.3 GW Durchschnittsleistung (Speicher fehlen aber noch komplett) also 2600 WKA. Zweitausend-Sechshundert! Man überschlage mal kurz die erforderliche Fläche für ein Feld mit 51×51 Anlagen. Und dann die für ein kleines AKW inkl. Endlager.