OPES Solar Mobility baut Fabrik für automobile Solartechnik bei Leipzig

Joint Venture produziert spezielle Solarmodule für LKW, Reisemobile oder Busse.

Automobile Solartechnik gewinnt im Zuge der Verkehrswende deutlich an Bedeutung. Während der insolvente Autobauer Sono Motors mit seinen PV-Lösungen für Nutzfahrzeuge neue Investoren gewinnen konnte, geht es auch beim Joint Venture OPES Solar Mobility voran. Das Cleantech-Unternehmen baut eine Produktionsstätte in Zwenkau bei Leipzig, mit deren Output nach Unternehmensangaben „mehrere hunderttausend Fahrzeuge“ pro Jahr mit speziellen Solarmodulen ausgestattet werden können – pro Jahr.

Der Trend zur Elektrifizierung von Fahrzeugen prägt die Logistik unverkennbar. Immer mehr elektrisch angetriebene Fahrzeuge liefern Waren für vielfältige Zwecke an ihren Bestimmungsort. Im Zuge der Umstellung von konventionellen auf alternative Antriebe ist Elektrizität aus Solarzellen für den Antrieb eine attraktive Option für Hersteller von Fahrzeugen und Fahrzeugaufbauten sowie Logistikunternehmen und Kommunen. Ein weiterer sinnvoller Anwendungsbereich ist die Unterstützung von Energieverbrauchern in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, wie beispielsweise für die elektrische Kühlung frischer Güter.

Die Joint Venture-Partner haben frühzeitig den Bedarf und die Chancen fahrzeugintegrierter Photovoltaik erkannt. OPES Solutions, mit seinem Werk in Changzhou, China, das weltweit führend im Bereich kundenspezifischer Solarmodulanwendungen ist, setzt nun ein klares Zeichen und errichtet in Deutschland eigene Fertigungskapazitäten. Damit wird nicht nur eine verlässliche Lieferkette geschaffen, sondern auch die CO2-Emissionen reduziert.

OPES Solar Mobility nutzt eine einzigartige Maschinenanlage, um Module herzustellen, die äußerst leicht und flexibel sind. Diese Module können hohen Temperaturen, Stößen, Vibrationen und sogar Hochdruckreinigern problemlos standhalten.

Basierend auf den Erfahrungen im ersten Werk des Unternehmens in China hat OPES Solutions seit 2015 mehr als zehn Millionen kompakte Solarmodule hergestellt. Diese finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie netzfernen Geräten (Off-Grid-Stromversorgung) und mobilen Anwendungen.

Die Entwicklung der Modultechnologie erfolgte in Kooperation mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. OPES Solar Mobility verfügt über mehrere Patente für Produktionsverfahren und Modulkonstruktionen.

OPES Solar Mobility will Produktion 2024 starten

„Solarmodule für Fahrzeuge sind besonders leichte und robuste Spezialentwicklungen, an deren Optimierung wir permanent forschen und entwickeln“, so Robert Händel, Geschäftsführer von OPES Solar Mobility. „Da ist die Nähe zum Fraunhofer CSP in Halle und zur Universität Leipzig Gold wert.“

Foto: Sebastian Willnow

Laut OPES Solar Mobility werden in den nächsten beiden Jahren etwa 120 Mitarbeiter*innen in Zwenkau bei Leipzig angestellt. Zu Beginn handelt es sich dabei um Ingenieure, Logistik- und Softwareexperten, Produktionsleiter und Einkäufer. Später werden auch Facharbeiterinnen und Facharbeiter mit verschiedenen Qualifikationen eingestellt.

„Die Transportbranche zählt traditionell zu den großen Emittenten von Treibhausgasen. Nur mit fortschrittlichen Elektrifizierungskonzepten lässt sich der dringend benötigte Wandel vollziehen. Wir tragen dazu mit unseren Lösungen bei“, erklärt Robert Händel, Geschäftsführer der OPES Solar Mobility.

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„LKWs und Transporter verfügen über große Flächen, die sich leicht mit Solarmodulen bestücken lassen, sowie über immer größere Batteriekapazitäten, die den Einsatz von Photovoltaik vereinfachen. Unsere Solarmodule ermöglichen es, die gewonnene Sonnenenergie unmittelbar zu nutzen oder zu speichern, was zu höheren Reichweiten und zur Deckung des Energiebedarfs von Fahrzeugen beiträgt. Durch die Fertigungskapazitäten in Deutschland schaffen wir neue Arbeitsplätze und erfüllen die Anforderungen der Zukunft.“

Automobile Solartechnik von Sono Motors

Sono Motors hat unter dem Motto „Solar on Every Vehicle“ sein Geschäftsmodell neu justiert. Der Fokus liegt jetzt auf der Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller. Nach eigener Aussage versorgt das Münchener Cleantech-Unternehmen heute bereits 25 B2B-Kunden, u.a. mit dem Solar Bus Kit.

Zu den Sono-Kunden für automobile Solartechnik zählen PKW-Anbieter, und Hersteller von Bussen, Kühlfahrzeugen oder Wohnmobilen – also weitgehend vergleichbare Anwendungen für spezielle Solarmodule wie von OPES Solar Mobility.

Hintergrund zu OPES Solar Mobility und Solutions

Als Technologiepartner bringt OPES Solutions seine marktführende Kompetenz und langjährige Erfahrung aus der Entwicklung und Produktion von Modulen für eine Vielzahl von Anwendungen ein – auch aus Branchen, in denen Photovoltaik bisher nicht realisierbar war. Standardisiertes sowie kundenspezifisches Design, eine hohe Lebensdauer und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis werden durch patentierte Fertigungsverfahren am Produktionsstandort der OPES Solar Mobility ermöglicht.

Zu den Forschungs- und Entwicklungspartnern gehören das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) sowie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE).

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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