Cleantech-Startup Orbital Composites stellt Windturbinen vor Ort her

Innovative Technologie lässt On-Site-Produktion deutlich größerer Rotorblätter kosteneffizient und ressourcenschonend zu.

Der Bau von Windparks steht vor großen Herausforderungen, insbesondere beim Transport der langen Rotorblätter. Dies treibt die Kosten in die Höhe und erfordert eine aufwändige Planung. Doch das Cleantech-Startup Orbital Composites hat eine innovative Lösung entwickelt, die mittels 3D-Druck und Robotik Windturbinen direkt am Einsatzort herstellt. Dadurch sollen Transportkosten eingespart, die Leistungsfähigkeit erhöht und die Energiekosten gesenkt werden.

Blickt man auf Cleantech-Unternehmen wie Orbital Composites, erscheinen die Veränderungen, die wir in der laufenden Dekade sehen werden, gigantisch. Denn 3D-Druck und Robotik ermöglichen es, die ganze Art und Weise, wie etwa Windkraftanlagen für die Energiewende hergestellt werden, nachhaltig zu verändern.

Ganz im Sinne von Cleanthinking geht es darum, die Herstellung von Windkraftanlagen, bestehend aus Fundament, Turm und Rotorblättern durch völlig neues Denken und innovative Technologien und Verfahren sauberer, effizienter und ressourcenschonender zu machen.

Schnelle Herstellung von Verbundwerkstoffen durch 3D-Druck

Mit Hilfe von 3D-Druck und Robotik kann das Unternehmen Verbundwerkstoffe für Windturbinen in Rekordzeit herstellen. Diese Technologie ermöglicht es, komplexe Formen und Strukturen zu drucken, die große Stabilität und Leichtigkeit kombinieren. Durch den Einsatz von speziellen Druckern und Materialien können Rotorblätter und andere Bauteile direkt vor Ort produziert werden. Dadurch können lange Transportwege und die damit verbundenen Kosten vermieden werden.

Darüber hinaus wird durch den 3D-Druck die Materialverschwendung minimiert, da nur die tatsächlich benötigte Menge an Material verwendet wird. Diese innovative Herstellungsmethode revolutioniert den Bau von Windturbinen und trägt zur Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit in der Windenergiebranche bei.

Durch den Einsatz von 3D-Druck können die Bauteile der Anlagen schnell und präzise hergestellt werden, wodurch die Produktionszeiten erheblich verkürzt werden. Zusätzlich ermöglicht der 3D-Druck die Fertigung komplexer Formen und Strukturen, die traditionell schwierig oder teuer herzustellen wären. Dies führt zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit der Windturbinen und somit zu einer erhöhten Energieausbeute.

Vestas einer der Partner von Orbital Composites

Das Startup-Unternehmen arbeitet eng mit Partnern aus der Windenergiebranche wie Vestas zusammen, um die Technologie kontinuierlich weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Mit ihrer Vision einer clevere Herstellung von Windkraftanlagen trägt Orbital Composites zu einer nachhaltigen Energiewende bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen.

Neben der Produktion von Rotorblättern und anderen Bauteilen für Windturbinen ist das Ziel von Orbital Composites auch die 3D-Druck Herstellung von Fundamenten und Türmen. Hierfür sind derzeitige 3D-Drucktechnologien noch nicht ausgereift genug, jedoch arbeitet das Unternehmen daran, diese Technologie bis zur Serienreife zu entwickeln. Der Vorteil beim Bau von Fundamenten und Türmen durch 3D-Druck ist die hohe Effizienz bei der Herstellung, sowie die Möglichkeit, höhere und stabilere Türme zu bauen und somit mehr Strom zu erzeugen.

Dank der innovativen Lösungen von Orbital Composites können Windkraftanlagen kosteneffizienter, leistungsstärker und nachhaltiger hergestellt werden. Mit ihrer Technologie setzen sie neue Maßstäbe in der Windenergiebranche und zeigen, dass Cleantech-Innovationen den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft weisen können. Durch die Kombination von 3D-Druck und Robotik eröffnen sich spannende Möglichkeiten, um die Herausforderungen des Windkraftanlagenbaus zu überwinden und den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben.

Bausteine für den Weltraumeinsatz

Orbital Composites entwickelt neben ihrer innovativen Herstellung von Windturbinen auch verschiedene andere Lösungen. Ein Bereich, in dem sie aktiv tätig sind, ist die Entwicklung von additiver Fertigung für elektronische Verbundwerkstoffe, die eine Produktion von großen, präzisen und widerstandsfähigen Raumstrukturen wie Solararrays, RF-Antennen und segmentierten Optiken im Orbit ermöglicht. Auch Weltraum-Solar steht auf der Agenda.

Orbital Composites hat sich auch auf In-Space-Fertigung, Raumfahrzeugbau und Raumrobotik spezialisiert und trägt somit zu Fortschritten in diesen Bereichen bei. Durch die Entwicklung und raumqualifizierte Technologie für die additive Fertigung von Antennen und anderen großen Strukturen im Orbit leistet Orbital Composites signifikante Beiträge zur Raumfahrtindustrie.

Diese verschiedenen Lösungen und Projekte zeigen die vielfältige Expertise und innovative Herangehensweise von Orbital Composites in der Erweiterung der Grenzen der Fertigungstechnologie sowohl auf der Erde als auch im Weltall.

Einschätzung von Martin Jendrischik, Cleanthinking.de-Chefredakteur

3D-Druck und Robotik revolutionieren die Windenergie – natürlich ist nicht gewiss, dass das Cleantech-Startup Orbital Composites erfolgreich damit sein wird, Windturbinen vor Ort herzustellen. Die Vision des Cleantech-Unternehmens voller Impact in Sachen Climate Tech geht sogar soweit, dass Offshore-Windkraftanlagen direkt auf dem Schiff auf dem Meer gedruckt werden können.

Die Ziele ähneln den Aussagen von Elon Musk, der es stets als die größere Aufgabe ansieht, die Maschine zu entwickeln, die die Maschine produziert, um etwa Elektroautos herzustellen. Die dezentrale Herstellung von Windkraft-Rotorblättern würde viele Herausforderungen auch der deutschen Energiewende lösen: Etwa die mangelnde Verfügbarkeit entsprechender Transport-Kapazitäten. Schafft Orbital Composites die Umsetzung seiner Pläne, muss nur noch der 3D-Drucker oder die 3D-Drucker an den Aufstellort gebracht werden.

Die kommenden Monate und Jahre werden speziell im Hinblick auf Materialien und Cleantech-Produktionsverfahren extrem spannend. Demnächst mehr dazu hier im Wirtschaftsmagazin rund um Cleantech.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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