Die Ladeleistung des Tesla Model 3 wird in Europa ab Pfingsten auf 200 und bis Jahresende auf 250 Kilowatt erhöht.
Pfingsten und Weihnachten sind für europäische Besitzer eines Tesla Model 3 gerettet: Wie mehrere Medien gleichlautend berichten, hat der kalifornische Autobauer damit begonnen, die Ladeleistung des Elektroautos in zwei Schritten von 150 auf 250 Kilowatt zu erhöhen – über ein Software-Update, das in Kürze oder bereits aktuell „over-the-air“ in die Fahrzeuge eingespielt wird.
Damit macht es Tesla attraktiver, die schnellen Ladenetzwerke von Allego, Ionity und Fastned in Europa zu nutzen, die teilweise Schnellladen mit bis zu 350 Kilowatt ermöglichen. Die Tesla-eigenen Supercharger schaffen bisher zumeist nur 120 Kilowatt. Durch die konstante Auslieferung des Tesla Model 3 in Europa, ergreift der Autobauer immer wieder Maßnahmen, um die Ladevorgänge kürzer zu halten und damit Wartezeiten für die Kunden zu minimieren.
Darüber berichtet heute unter anderem die Autobild, die sich auf eine Information direkt von Tesla beruft. Nach Angaben des Autobauers ist das Tesla Model 3 dank des over-the-air-Updates das am schnellsten ladende Auto Europas beziehungsweise Großbritanniens. Das gilt für das Elektroauto ab der Variante mit hoher Reichweite.
Fahrer des Model 3 und von umgerüsteten Model S und Model X können mit einem Adapter an CCS-Stationen von Drittanbietern laden. Den Adapter, der laut electrek.co 190 Dollar kostet, hatte Tesla erst vor kurzem vorgestellt. Weitere Informationen dazu auch hier bei electrek.
Die zweite Stufe beim Ausbau der Ladeleistung zündet Tesla in Europa dann zum Jahresende 2019. Dann soll die Aufnahmefähigkeit des Tesla Model 3 via „over-the-air“-Update auf 250 Kilowatt gesteigert werden. Dies soll dann aber nicht nur für Drittanbieter gelten, sondern auch für die Supercharger von Tesla, die in Europa sukzessive auf 250 Kilowatt modernisiert werden (Supercharger V3). Tesla strebt an, die typische Ladezeit auf 15 Minuten zu reduzieren.
Over-the-air-Updates sichern Wert der Elektroautos
Die konsequente Weiterentwicklung der Fahrzeuge ist bislang einzigartig in der Autobranche. Tesla hat hier das Apple-Prinzip des Macs übernommen und perfektioniert. Auch diese schrittweise Weiterentwicklung aller Flottenfahrzeuge dürfte den Werterhalt – mal Einmalmaßnahmen ausgenommen – sichern.
Denn Tesla hat beispielsweise bei Leasing-Fahrzeugen ein ureigenes Interesse daran, diese möglichst gut zu pflegen: Weil diese Elektroautos nach dem Leasing in die eigene, autonom fahrende Flotte übergehen sollen. Das macht nur Sinn, wenn die Fahrzeuge dann komplett Up-to-Date sind. Mit den over-the-air-Updates dürfte das gelingen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.