Panasonic kurz vor Testproduktion der 4680er-Batteriezellen für Tesla

Ab März 2022 soll die Testproduktion in Japan starten, anschließend Tesla beliefert werden.

Als Tesla im September 2020 eine vollkommen neue Batteriezelle vom Typ 4680 präsentierte, und zeitgleich eigene Produktionsmethoden hierfür ankündigte, drohten langjährige Partner wie Panasonic große Aufträge zu verlieren. Doch die Japaner drehten den Spieß um: Jetzt gab Panasonic bekannt, die Herausforderungen bei der Produktion der größeren Lithium-Ionen-Batterien gelöst zu haben. Elon Musk hatte die 4680er-Zelle als kostengünstigste Art bezeichnet, Elektroautos anzutreiben.

Die zylindrische Batterie verdankt ihrem Namen ihrem Größe: Der Durchmesser beträgt 46 Millimeter, die Höhe 80 Millimeter. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, ist sie wesentlich größer als frühere, zylindrische Batteriezellen, die etwa in Laptops oder in Teslas eingesetzt wurden. Der Autobauer aus Texas setzt diese Batterien sogar als eine Art Teil der Karosserie ein.

Tesla selbst hat in Fremont an der Serienfertigung der 4680er Batteriezellen gearbeitet, und scheint mittlerweile gute Fortschritte gemacht zu haben. In Grünheide wird bereits das Gebäude errichtet, in dem die lokale Fertigung untergebracht werden soll. Elon Musk ist aus physikalischer, aber auch wirtschaftlicher Sicht von der neuen Batterie überzeugt: „Aus physikalischer Sicht ist dies die beste Architektur, aus wirtschaftlicher Sicht die kostengünstigste Lösung“, sagte der Tesla-CEO im September 2020 bei der Vorstellung.

„Wir haben die Technologie jetzt im Griff und bereiten uns auf die baldige Kommerzialisierung vor“, sagt der Leiter der Batterieabteilung von Panasonic, Kazuo Tadanobu. Bis März 2022 soll die Testproduktion der 4680er-Batteriezellen in Japan beginnen. Anschließend soll die Lieferung an Tesla beginnen. Die Partnerschaft zwischen Tesla und Panasonic läuft bereits seit einer Dekade – insbesondere in der Gigafactory in Nevada ist die Zusammenarbeit eng. Während Panasonic mit der Belieferung von Tesla lange Zeit Verluste machte, gilt die Einheit mittlerweile als profitabel.

Gründung der Panasonic Energy Corporation

Im Rahmen des Übergangs zu einer Holdingstruktur im April 2022 wird ein neues Energieunternehmen, die Panasonic Energy Corporation, gegründet, das eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der konzernweiten Ziele spielen wird, kohlenstoffneutral zu werden und mehr Energie zu erzeugen als verbraucht wird. Während sich die Welt auf die Dekarbonisierung zubewegt, nimmt das Geschäft mit Autobatterien stetig zu – in Japan, den Vereinigten Staaten und Europa. Weitere Innovationen werden die Entwicklung der Autobatterie als wesentliches Instrument zur Reduzierung der globalen Umweltbelastung beschleunigen und gleichzeitig die Verbreitung von Elektrofahrzeugen fördern.

Panasonic hat jetzt erstmals den Prototyp der 4680er-Zelle für Tesla gezeigt. Das hat auch mit einem Rennen mit Wettbewerbern zu tun: Auch LG hat angekündigt, für Tesla die neuen Batterien produzieren zu wollen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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