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Porsche als Varta-Retter in der Not?

Varta kämpft ums Überleben – und die deutsche Batterie-Zukunft

Porsche als Varta-Retter? Der schwäbische Batteriehersteller Varta, einst ein Hoffnungsträger der deutschen Hightech-Industrie, befindet sich in einer dramatischen Krise. Grund sind unter anderem ausgebliebene Bestellungen durch den jahrelang engen Partner für Knopfzellen Apple, der sich für eine Diversifizierung seiner Lieferantenstruktur entschied. Mittlerweile drücken Schulden von fast einer Milliarde Euro. Doch nun könnte der Sportwagenbauer Porsche nicht nur zum Retter in der Not werden, sondern auch die Weichen für eine neue Ära der Batterietechnologie stellen.

Warum Porsche Varta braucht: Mehr als nur ein 911er-Problem

Porsche hat ein vitales Interesse am Überleben von Varta, das weit über die Versorgung des Porsche 911 GTS mit Varta-Hochleistungszellen hinausgeht. Die V4Drive-Technologie, die Varta entwickelt hat, gilt als Schlüssel für die Elektrifizierung der Porsche-Flotte.

  • Leistung und Innovation: Die V4Drive-Zellen bieten eine einzigartige Kombination aus hoher Energiedichte und Schnellladefähigkeit, die für sportliche Elektrofahrzeuge wie Porsche unerlässlich ist.
  • Europäische Wertschöpfungskette: Porsche setzt auf eine europäische Batterieproduktion, um Lieferketten zu sichern und die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu verringern. Varta ist ein wichtiger Baustein dieser Strategie.
  • Technologieführerschaft: Durch den Einstieg bei Varta sichert sich Porsche Zugang zu zukunftsweisender Batterietechnologie und kann seine Position als Innovationsführer im Premiumsegment stärken.

Vartas Absturz: Von Höhenflug zur Existenzkrise

Noch vor wenigen Jahren erlebte Varta einen Höhenflug. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer und Hörgeräte boomte, und Varta war weltweit führend. Doch jetzt braucht es einen Varta-Retter. Denn dann kam der Absturz:

  • Apple-Abhängigkeit: Varta war stark von Apple als Großkunden abhängig. Als Apple seine Lieferantenbasis diversifizierte, brach ein wichtiger Umsatzträger weg.
  • Fehlinvestitionen: Varta investierte massiv in die Produktion von größeren Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos, doch die Nachfrage blieb aus.
  • Konkurrenzdruck: Asiatische Hersteller drängten mit günstigeren Produkten auf den Markt und verschärften den Wettbewerb.
  • Cyberangriff und Managementfehler: Ein Hackerangriff legte die Produktion lahm, und Managementfehler verschlimmerten die Krise.

Michael Tojner: Der österreichische Investor als Zünglein an der Waage

Der österreichische Unternehmer Michael Tojner, Mehrheitseigner von Varta, spielt eine entscheidende Rolle als Varta-Retter. Er hat das Unternehmen bereits in der Vergangenheit finanziell unterstützt und ist bereit, auch jetzt weitere Mittel bereitzustellen – das berichtet zumindest die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Tojner ist ein erfahrener Investor mit einem breiten Portfolio an Technologieunternehmen. Er glaubt fest an das Potenzial des innovativen schwäbischen Batterieherstellers und sieht in der europäischen Batterieproduktion eine strategische Notwendigkeit. Sein Engagement ist entscheidend für die Umsetzung des Sanierungsplans, den KPMG ausarbeitet, und den Einstieg von Porsche.

Ausblick: Eine ungewisse Zukunft

Ob die Varta-Retter erfolgreich sein werden, ist noch ungewiss. Die Herausforderungen sind groß, und der Konzern muss seine Geschäftsstrategie grundlegend überdenken. Doch der mögliche Einstieg von Porsche gibt Anlass zur Hoffnung. Er zeigt, dass Vartas Technologie auch in der Krise noch attraktiv ist und dass die deutsche Automobilindustrie bereit ist, in die heimische Batterieproduktion zu investieren.

Klar ist aber auch: Vartas Batterie ist eine, die für den Porsche 911 als Hybridfahrzeug vorgesehen ist – keine klassische Elektroauto-Batterie also, die am Stromnetz geladen wird. Vielmehr wird sie während der Fahrt aufgeladen – und das Auto mit Benzin oder Diesel oder E-Fuels betankt. Ob das Geschäft hierfür so gewaltig sein kann, dass Varta überlebt? Bei der Varta-Rettung geht es um mehr: Um die generelle Innovationskraft des Unternehmens, auf die auch Apple lange Zeit vertraute.

Die Zukunft von Varta ist somit nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die gesamte deutsche Wirtschaft von Bedeutung. Es geht um die Frage, ob Deutschland im globalen Wettbewerb um die Batterietechnologie eine wichtige Rolle spielen kann. Der Ausgang dieser Geschichte wird zeigen, ob Varta eine zweite Chance bekommt und ob Porsche seine ambitionierten Ziele in der Elektromobilität erreichen kann.

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