Natrium-Ionen-Technologie des schwedischen Cleantech-Unternehmens kann Europas Energieunabhängigkeit stärken.
Das schwedische Cleantech-Unternehmen Northvolt, das auch den Aufbau einer Produktion in Schleswig-Holstein namens Northvolt 3 plant, hat eine neuartige Preußisch-Weiß-Batterie vorgestellt, die für die Energieunabhängigkeit Europas entscheidend sein könnte. Die Natrium-Ionen-Batterie von Northvolt hat den Angaben zufolge eine „klassenbeste“ Energiedichte von mehr als 160 Wattstunden pro Kilogramm. Vorteil von Natrium als Ersatz für Lithium: der Rohstoff ist breit verfügbar, die Abhängigkeit von China sinkt. Allerdings: Trotz des Durchbruchs ist noch nicht klar, wo Northvolt die Batterie im großen Stil produzieren wird.
Die Natrium-Batterie ist – genau wie die von CATL vorgestellte – günstiger, nachhaltiger und nicht auf knappe Rohstoffe angewiesen. Sie basiert auf einer harten Kohlenstoffanode und einer Kathode auf Preußisch-Weiß-Basis und ist frei von Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit. Northvolt nutzt einen Durchbruch in der Entwicklung und Herstellung von Batterien und plant, das erste Unternehmen zu sein, das Batterien auf Basis von Preußisch-Weiß-Batterien industrialisiert und auf den kommerziellen Markt bringt.
Obwohl die Nutzung der Natrium-Ionen-Technologie bereits bekannt ist, stellt dieses Produkt einen bedeutenden Fortschritt dar, da es erstmalig vollständig frei von kritischen Rohstoffen ist“, erklärte Patrik Andreasson, Vizepräsident für Strategie und Nachhaltigkeit bei Northvolt. „Damit bietet sich eine Alternative, die nicht von spezifischen Regionen, einschließlich China, abhängig ist.
Laut Andreasson ist die Energiedichte der neuen Batterie geringer als die von den meisten Lithium-Äquivalenten. Trotzdem besteht der Plan, dieses Produkt weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Kosten niedrig zu halten.
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Der Prototyp der Preußisch-Weiß-Batterie entstand in den Labors des schwedischen Unternehmens in Västerås und wird im kommenden Jahr den Kunden präsentiert. Die Entscheidung bezüglich der Massenproduktion des Akkus ist noch nicht getroffen worden.
Die neue Batterie von Northvolt wurde speziell für Stromspeicheranlagen entwickelt, weist dabei eine Energiedichte von über 160 Wattstunden pro Kilogramm auf und könnte zukünftig auch in Elektrofahrzeugen wie Elektrorollern verwendet werden.
Mit dem Einsatz einer Preußisch-Weißen Kathode, die einen hohen Natriumgehalt aufweist, und einer Anode aus Hartkohlenstoff betont Northvolt, dass ihre Batterie eine erhöhte Sicherheit bei hohen Temperaturen bietet. Daher konzentriert sich das Unternehmen auf Absatzmärkte im Nahen Osten, Indien und Afrika.
CEO Carlsson zur Preußisch-Weiß-Batterie
„Die Preußisch-Weiß-Batterie hat weltweit hohe Erwartungen geweckt und ich bin erfreut verkünden zu können, dass Northvolt eine Technologie entwickelt hat, die ihren umfassenden Einsatz vorantreiben wird. Dieser Fortschritt markiert einen wichtigen Meilenstein für Northvolts Angebot auf dem Markt. Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung, dass Batterietechnologien wie diese dazu beitragen, globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie die Elektrifizierung kostengünstiger, nachhaltiger und weltweit zugänglich machen“, so Peter Carlsson, CEO und Mitbegründer von Northvolt.
Die Entwicklung der Natrium-Ionen-Technologie in Zusammenarbeit mit Altris dient als Grundlage für die zukünftigen Energiespeicherlösungen von Northvolt. Aufgrund ihrer kostengünstigen Eigenschaften und ihrer hohen Sicherheit bei hohen Temperaturen erweist sich die Technologie als äußerst attraktiv für den Einsatz in aufstrebenden Märkten wie Indien, dem Nahen Osten und Afrika.
Northvolts erste Generation von Natrium-Ionen-Zellen ist in erster Linie für die Energiespeicherung konzipiert, wobei nachfolgende Generationen eine höhere Energiedichte aufweisen und somit Möglichkeiten für kosteneffiziente Lösungen im Bereich der Elektromobilität eröffnen.
Sie stellt eine ideale Ergänzung zum Produktportfolio dar, das aus hochwertigen Lithium-Ionen-Batteriezellen für Automobilkunden besteht, sowie aus einer energiedichten Lithium-Metall-Batterietechnologie, die bei Cuberg entwickelt wird, einem Unternehmen von Northvolt mit Sitz in San Leandro, USA, das auf Luftfahrt und Hochleistungsfahrzeuge spezialisiert ist.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.