Batteriesystem von US-Unternehmen Proterra bringt Volta Zero 200 Kilometer innerstädtische Reichweite.
Der Nutzfahrzeug- und Batterie-Hersteller aus den USA, Proterra, expandiert über einen Lieferanten-Deal mit Volta Trucks aus Großbritannien nach Europa. Proterra ist in den USA insbesondere für seine Elektro- und Schulbusse bekannt, produziert ein eigenes Batteriesystem. Genau dieses nutzt der britische Partner künftig für sein Nutzfahrzeug Volta Zero, das speziell für den innerstädtischen Gütertransport konzipiert wurde.
Während das deutsche Cleantech-Unternehmen AKASOL, das ausschließlich auf Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge aller Art spezialisiert ist, den umgekehrten Weg von Europa in die USA geht, macht es Proterra umgekehrt. Zuletzt verkündete das Unternehmen mit Hauptsitz in Burlingame (Kalifornien) über einen Unternehmenszusammenschluss an die Technologiebörse NASDAQ gehen zu wollen.
Interessant ist der Vergleich zwischen Proterra und AKASOL auch deshalb, weil Daimler im September 2018 mehr als 150 Millionen Dollar in Proterra investierte – in Europa für Busse aber auf Batteriesysteme AKASOL setzt.
Der Gütertransporter Volta Zero gilt als weltweit erster, vollelektrischer 16-Tonner im Nutzfahrzeug-Segment, der speziell auf den innerstädtischen Transportverkehr von Gütern zugeschnitten ist. Die Fahrzeuge sollen im Laufe des Jahres 2021 bei Kunden in die Erprobung gehen. Zwölf Monate später könnte dann die groß angelegte Serienfertigung starten.
Die von Proterra gelieferte Batterie verleiht dem Volta Zero eine reale Reichweite von 200 Kilometern mit einer einzigen Ladung. Diese Strecke ist mehr als genug für die meisten innerstädtischen Logistik- und Verteilerfahrzeuge, die den Großteil ihrer Betriebszeit im langsam fließenden Start-/Stopp-Verkehr verbringen. Das Proterra-Batteriepaket bietet nach Unternehmensangaben eine „branchenführende“ Energiedichte, und ein anpassbares Design. So kann die Batterie im Volta Zero zwischen den Fahrgestellschienen untergebracht werden – die sicherste mögliche Position für das Design.
Ich freue mich, mit Proterra einen innovativen Entwicklungspartner von Weltrang in der Lieferkette für den Volta Zero begrüßen zu dürfen. Wenn wir mit unserer großen Kundengruppe sprechen, steht die Reichweite des Fahrzeugs an erster Stelle, denn sie ist das Herzstück der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs für sie. Es war daher zwingend notwendig, dass wir mit einem Branchenführer zusammenarbeiten, um die Qualität, Langlebigkeit und sichere Leistung der Batterie zu gewährleisten.
Rob Fowler, CEO von Volta Trucks
Die Zusammenarbeit bedeutet für das US-Unternehmen den Einstieg in den europäischen Nutzfahrzeug-Markt. Die Batterietechnologie von Proterra hat sich in mehr als 17 Millionen gefahrenen Kilometern in den eigenen Transitfahrzeugen bewährt und wurde auch von anderen Nutzfahrzeugherstellern ausgewählt, um Lieferwagen, Schulbusse, Reisebusse, Niederflur-Shuttles und Baumaschinen zu elektrifizieren.
Die Batteriesysteme von Proterra verfügen über passive und aktive Sicherheitsmerkmale, Flüssigkeits-Thermokonditionierung und entsprechen den modernsten Standards für funktionale Sicherheit. Die Proterra-Batterien sind für mehr als 4.000 Ladezyklen über einen Zeitraum von zehn Jahren ohne signifikante Degradation ausgelegt, um die Langlebigkeit des Fahrzeugs zu gewährleisten.
Lesen Sie hier mehr über den Transporter des britischen Cleantech-Unternehmens.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.