Robert Bosch Venture Capital investiert in Finanzierungsrunde von Quantencomputer-Startup IonQ.
Die Robert Bosch Venture Capital GmbH hat sich an einer weiteren Finanzierungsrunde von über 55 Millionen US-Dollar für das Quantencomputer-Startup IonQ beteiligt. Der Bosch-Konzern will durch den Einsatz solcher Computer die Produktentwicklung revolutionieren. Dabei setzt das amerikanische Startup beim Wettrennen mit anderen Unternehmen in diesem Segment auf eine ganz besondere Technologie.
IonQ nutzt Ionenfallen, um Quantentechnologie skalierbar und zuverlässig zu machen – ein Ansatz, der neben Robert Bosch Venture Capital auch andere namhafte Investoren überzeugt hat. Kürzlich baute das Startup den bisher größten, programmierbaren Quantencomputer, dessen Leistung die anderer Quantenrechner übertrifft. IonQ will seine Rechner per Cloud kommerziell zugänglich machen und innovative Systeme zu ihrer Programmierung entwickeln.
Quantencomputer mit hoher Rechenpower haben auch auf den Cleantech-Sektor wichtigen Einfluss. Denn die Rechner können insbesondere Optimierungsprobleme exponentiell schneller lösen als digitale Hochleistungsrechner. Dadurch lassen sich die besten Lieferrouten für Transportunternehmen berechnen oder energieeffizientere Materialien und Batterien herstellen. Beide Anwendungsbereiche können enorm wichtig sein – und das Spektrum ist enorm, wie auch Bosch erkannt hat:
Regelmäßig nutzbare Quantencomputer könnten die Produktentwicklung bei Bosch revolutionieren. Wir freuen uns sehr, mit einem der renommiertesten Expertenteams der Quantentechnologie zusammenzuarbeiten
RBVC-Geschäftsführer Dr. Ingo Ramesohl
Gegründet von den Wissenschaftlern Chris Monroe und Jungsang Kim konnte IonQ ein exzellentes technisches und kommerzielles Team um den CEO Peter Chapman aufbauen. Zu den frühen Geldgebern NEA, GV und Amazon stößt nun ein breites Konsortium aus Finanz- und Industrieinvestoren wie Mubadala Capital (Beteiligung von General Electric), Samsung Catalyst Fund und Robert Bosch Venture Capital GmbH dazu.
Neben anderen Startups wie Rigetti oder D-Wave arbeitet auch Google an Quantencomputern und hat zuletzt eine Vorreiter-Rolle bei diesem Zukunftsthema angedeutet. Der Weg zum flächendeckenden Einsatz des Quantencomputing zur Lösung vielfältiger mathematischer Probleme, dürfte aber noch eine Weile dauern. ionQ hat sich zum Ziel gesetzt, die besten Quantencomputer der Welt zu bauen, um die größten Probleme der Welt zu lösen. Dann mal los!
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.