ITM Power und Shell haben den Bau der weltgrößten Wasserstoff-Elektrolyse (PEM) mit 10 Megawatt im Rheinland angekündigt. Die Anlage Refhyne soll in der Raffinerie Rheinland von Shell in Wesseling entstehen und grünen Wasserstoff liefern. Bislang entstammt der dort genutzte Wasserstoff aus industriellen Prozessen. Das Projekt hat ein Volumen von 20 Millionen Euro und wird im Rahmen von Horizon 2020 der EU gefördert.
Energie und Wasserstoff News / 18.1.2018. Der Wasserstoff in Wesseling soll vor allem für de Verarbeitung von Produkten der Raffinerie von Shell genutzt werden. Zeitgleich wird die PEM-Elektrolyse aber auch für den möglichen Einsatz in anderen Sektoren getestet. Zur Realisierung hat sich ein Konsortium aus Shell, ITM Power, SINTEF, thinkstep und Element Energy zusammengeschlossen. Eine Vereinbarung zur Umsetzung von Refhyne wurde heute unterzeichnet.
Von den Investitionskosten stellt die europäische „Fuel Cell Hydrogen Joint Untertaking“ rund die Hälfte zur Verfügung. außerdem wird Refhyne im Rahmen von Horizon 2020 gefördert. Die Inbetriebnahme soll 2020 erfolgen. Es wird die erste großindustrielle Anwendung der so genannten Polymer-Elektrolyt-Membran-Technologie sein.
Refhyne soll CO2-Fußabdruck der Raffinerie verbessern
Shell möchte damit einerseits zur Stabilisierun des Stromnetzes beitragen, andererseits die Ntzuung von Strom aus erneuerbaren Energien erleichtern und darüber hinaus die CO2-Intensität des Standorts reduzieren. Das sei ein wichtiges Ziel für die Raffinerie in Wesseling, so Shell. Die Rheinland Raffinerie benötigt jährlich rund 180.000 Tonnen Wasserstoff, der derzeit vor allem durch Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen wird. Die neue Anlage kann jährlich zusätzliche 1.300 Tonnen Wasserstoff produzieren, die vollständig in die Raffinerieprozesse integriert werden, beispielsweise für die Entschwefelung konventioneller Kraftstoffe.
Wasserstoff kann bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Heute wird Wasserstoff bereits bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie in industriellen Anwendungen eingesetzt. Beim Transport kann Wasserstoff helfen, die Luftqualität vor Ort zu verbessern, da Brennstoffzellen-Fahrzeuge nur Wasserdampf ausstoßen. Wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, trägt er dazu bei, die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs zu verringern. Shell beteiligt sich an mehreren Initiativen zum Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes in einer Reihe von Märkten, so auch in Deutschland.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.