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Richtfest für größte Power-to-Gas-Anlage

Bereits heute kann in manchen Regionen überschüssiger Ökostrom nicht in das Stromnetz eingespeist werden. Mit weiterem Ausbau der erneuerbaren und damit volatil zur Verfügung stehenden Energien, wird sich der Effekt des Stromüberschusses weiter verstärken. Neue Technologien und Speicheranlagen, wie zum Beispiel das Prinzip Power-to-Gas, können an dieser Stelle intervenieren. Der Ingolstädter Autokonzern Audi gab jüngst eine solche Stromspeicheranlage bei der SolarFuel GmbH in Auftrag, um überschüssigen Ökostrom in Wasserstoff und Methan umzuwandeln. Die Elektrolyseure sind geliefert, das Richtfest gefeiert – jetzt kommen die Methanisierungsreaktoren.

Audi e gas Anlage Modell CleanTech & Energiespeichernews/ Stuttgart. Das Gebäude der weltweit größten Power-to-Gas-Anlage ist fertiggestellt. Die Anlage im norddeutschen Werlte wandelt erstmals im industriellen Maßstab überschüssigen Ökostrom in Wasserstoff und Methan um. Auftraggeberin der Stromspeicheranlage ist die AUDI AG. Das erneuerbare Gas – der Ingolstädter Autokonzern nennt es e-gas – wird in das Erdgasnetz eingespeist und über das Tankstellennetz bereitgestellt. Verbraucher können dann klimaneutral über die Straßen fahren.

Am Richtfest der 30 Meter langen, 40 Meter breiten und rund 10 Meter hohen Halle nahmen – neben den direkt an der Errichtung der Pilotanlage  beteiligten Unternehmen – auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft teil. Standort ist das Gelände einer bestehenden Abfall-Biogasanlage des Energieversorgers EWE AG bei Werlte. Das für die Konversion von Ökostrom zu Methan nötige Kohlendioxid stammt aus dem Biogas. Der Betriebsstart ist für das dritte Quartal 2013 vorgesehen.

Power-to-Gas-Anlage von Solarfuel

Mit der Fertigstellung ist die Bahn frei für den Aufbau der 6-Megawatt-Stromspeicher-Anlage durch den Stuttgarter Anlagenbauer SolarFuel. „Jetzt erreichen wir die entscheidende Phase“, sagt Dr. Karl Maria Grünauer, Geschäftsführer von SolarFuel. Die Megawatt-Stromspeicher-Anlage ist gewissermaßen das Herzstück der Anlage und wird sowohl in als auch neben der fertig gestellten Halle Platz finden.

In den nächsten Wochen erfolgen der Anschluss der bereits gelieferten Elektrolyseure in der dafür errichteten Halle und die Installation der Methanisierungs-Reaktoren auf dem Gelände.

Kritik an rechtlichem Hintergrund

Nach eigenen Angaben arbeitet die SolarFuel GmbH engagiert an der Serienfertigung der Power-to-Gas-Anlage. Ziel sei es, ab 2015 Kapazitäten bis 20 Megawatt anbieten zu können. Die zur Zeit in Deutschland bestehenden rechtlichen Regelungen hemmten jedoch die Ausbreitung der Technologie. Gesetzliche Rahmenbedingungen seien nicht mehr zeitgemäß. Stromspeicher sollten als sekundäre Energieerzeuger eine größere Beachtung finden.  Ohne eine solche Änderung in der Wahrnehmung sei ein wirtschaftlicher Speicherbetrieb nicht möglich. Diese Weichenstellung brauche man aber, um die Ökostrom-Speichertechnologie künftig bedarfsgerecht ausbauen zu können.

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