Lyft nutzt erworbene Marktmacht, um den Wandel hin zur Elektromobilität bei den Fahrern auf seiner Plattform zu beschleunigen.
Sie heißen Uber, Lyft oder Via – Ride-Hailing-Dienste machen seit Jahren in einigen Regionen der Welt klassischen Mobilitätsanbietern wie Taxi-Unternehmen Konkurrenz. Jetzt prescht Lyft vor, und will seinen Service besser, sauberer und nachhaltiger aufstellen. Um zur Bewältigung der Klimakrise beizutragen, hat Lyft einen radikalen Strategiewechsel angekündigt. Bis 2030 sollen sämtliche eingesetzten Fahrzeuge Elektroautos sein.
Lyft bezieht sich auf die Tatsache, dass der Verkehrssektor in jüngster Zeit die Elektrizität als größte Einzelquelle für die Verschmutzung des Planeten durch Treibhausgase in den USA überholt hat. In Zusammenarbeit mit dem Environmental Defense Fund kündigt das Cleantech-Unternehmen daher die Umstellung auf Elektromobilität an. Dabei sieht Lyft das Potenzial, „zig Millionen Tonnen“ Treibhausgasemissionen zu vermeiden und den Benzinverbrauch im nächsten Jahrzehnt um mehr als eine Millirde Gallonen zu reduzieren.
Die Umstellung auf 100% Elektrofahrzeuge (EVs) für Lyft bedeutet, dass alle Fahrzeuge, die in den nächsten zehn Jahren auf der Lyft-Plattform eingesetzt werden, auf vollelektrische oder andere emissionsfreie Technologien umgestellt werden. Dazu gehören Autos im Rahmen des Express Drive Mietwagen-Partnerprogramms für Mitfahrgelegenheiten, unser Mietwagenprogramm für Endverbraucher, unser Programm für autonome Fahrzeuge und die persönlichen Autos der Fahrer, die auf der Lyft-Plattform genutzt werden.
In der Vergangenheit hat Lyft schon dadurch zum Kampf gegen den Klimawandel beigetragen, in dem seit 2018 im Rahmen eines CO2-Ausgleichprogramms alle Fahrten klimaneutral gestellt wurden. Dies war ein erster Schritt, den wir unternehmen konnten, um die Treibhausgasemissionen auf der Plattform sofort zu verringern. Mittlerweile habe man aber eine Größenordnung erreicht, die Lyft die Macht gebe, Veränderungen voranzutreiben, in dem die Treibhausgasemissionen direkt reduziert werden. Daher beendet der Ride-Hailing-Dienstleister das genannte Programm und bemüht sich künftig um die direkte Dekarbonisierung durch Umstellung auf Elektrofahrzeuge.
Wenn andere Mitfahr- und Lieferunternehmen, Autohersteller und Mietwagenfirmen unserem Beispiel folgen, kann dies der Katalysator für die Umgestaltung des Verkehrswesens als Ganzes sein. Wir müssen jetzt mehr denn je zusammenarbeiten, um sauberere, gesündere und gerechtere Gemeinschaften zu schaffen.
John Zimmer, Mitbegründer und Präsident von Lyft
Lyft ist nach eigener Aussage davon überzeugt, dass die potenziellen Vorteile für die Fahrer selbst sehr groß sind. Obwohl die Anschaffungskosten von Elektroautos heute noch höher als von Verbrennern, tragen die niedrigeren Kraftstoff- und Wartungskosten dazu bei, dass die Kosten über die gesamte Lebensdauer gerechnet, geringer sind. So würden Fahrer, die Autos über den Service Express Drive mieten würden, im Schnitt 50 bis 70 Dollar pro Woche – alleine bei den Kraftstoffkosten – sparen.
Das Engagement von Lyft beschleunigt die Dynamik in Richtung dieser Zukunft und setzt den Standard für andere führende Technologie- und Transportunternehmen, die diesem Beispiel folgen werden.
Fred Krupp, Präsident des Environmental Defense Fund
Aber letztlich liege der Erreichung des Zieles von 100 Prozent Elektrofahrzeugen auf der Lyft-Plattform bis 2030 bei Lyft selbst, nicht bei den Fahrern. Durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Partnern und die Nutzung der Kraft der Fahrergemeinschaft könnten die Kosten von Elektrofahrzeugen weiter gesenkt und Anreize geschaffen werden, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auszubauen. So will Lyft den Fahrern helfen, um Laufe der Zeit kostengünstig, nachhaltig und rentabel auf Elektrofahrzeuge umsteigen zu können.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.