Rivian-Hype: Weitere 2,5 Milliarden Dollar für Robert J. Scaringe
Das Cleantech-Startup gewinnt zusätzliche prominente Investoren für seine Pickups und E-Nutzfahrzeuge.
Der Rivian-Hype geht in die nächste Runde: Während Nikola und Tesla an der Börse reüssieren, sammelt Konkurrent Rivian frisches Kapital ganz klassisch bei VC-Investoren ein. Das Cleantech-Startup will Mitte 2021 mit seinem Elektro-Pickup auf den Markt kommen – und hat eine Bestellung über 100.000 E-Transporter vom E-Commerce-Giganten Amazon vorliegen. Anführer der 2,5-Milliarden-Finanzierungsrunde war der T. Rowe Price Growth Stock Fund.
Es sind knappe Worte für eine solch gewaltige 2,5-Milliarden-Finanzierungsrunde: „Wir freuen uns, diese Reise mit Rivians innovativem und talentiertem Team fortzusetzen, das sich nun darauf vorbereitet, seine bahnbrechenden Produkte zu liefern, die zur Umstellung auf einen kohlenstoffneutralen Planeten beitragen“, sagte Joe Fath, Portfoliomanager des T. Rowe Price Growth Stock Fund.
Die Rivian-Investitionsrunde wurde T. Rowe Price Associates, Inc. angeführt. Zusätzlich investierten aber auch Soros Fund Management, Coatue, Fidelty Management und Research Company sowie die Baron Capital Group neu in Rivian. Bestandaktionäre wie Amazon oder BlackRock gingen bei der Finanzierungsrunde ebenfalls mit – das zeigt, dass die Firmenbewertung nun höher ist als vor einigen Monaten.
Wir konzentrieren uns auf die Einführung unserer Liefervehikel R1T, R1S und Amazon. Da alle drei Markteinführungen im Jahr 2021 stattfinden, arbeiten unsere Teams hart daran, sicherzustellen, dass unsere Fahrzeuge, Lieferkette und Produktionssysteme für einen robusten Produktionsanlauf bereit sind. Wir sind dankbar für die starke Unterstützung durch Investoren, die es uns ermöglicht, uns auf die Ausführung unserer Produkte zu konzentrieren.
Rivian-Gründer und CEO RJ Scaringe
Die elektrischen Lieferwagen, die Rivian an Amazon liefern soll, werden in einer früheren Mitsubishi-Fabrik in Normal im US-Bundesstaat Illinois produziert. Daneben sind ein Pickup und ein SUV für Privatkunden in der Pipeline. Zuletzt hatte Rivian verkündet, sein Engineering in Kalifornien bündeln zu wollen.
Generell arbeitet Rivian eng mit Ford zusammen. Amazon als großer Kunde hat selbst 900 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Zusätzlich hat der Konzern das Cleantech-Startup Zoox übernommen, um auch autonomes Fahren im Lieferverkehr voranzubringen. CEO Jeff Bezos baut sein Imperium konsequent aus, und will durch die Kontrolle des Lieferverkehrs Kosten senken, Auslieferungen beschleunigen und auch die CO2-Emissionen nachhaltig verringern.
Ein Grund für den Rivian-Hype ist, dass das Unternehmen eine eigene Skateboard-Plattform entwickelt hat, die vielfältige Nutzfahrzeuge sowie sonstige Fahrzeuge ermöglicht. Das führt dazu, dass Rivian nicht nur mit einer gut gefüllten Pipeline eigener Fahrzeuge daherkommt, sondern diese Basis auch an andere Unternehmen wie Ford veräußern kann.
Die ersten Produkte des Unternehmens, R1T und R1S, bieten eine Reichweite von bis zu 640 Kilometern und verbinden Leistung, Geländegängigkeit und Nutzen miteinander.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.