Mehr Wachstum: Scatec Solar kauft Wasserkraft-Spezialist SN Power

Solarkraftwerk-Pionier Scatec Solar stellt Portfolio mit Wasser- und Windkraft breiter auf, um Wachstum zu beschleuigen.

Das norwegische Cleantech-Unternehmen Scatec Solar ist bislang erfolgreich auf die Projektierung und den Betrieb von Solarkraftwerken fokussiert. Seit Freitag ist klar: Die Norweger stellen sich bei Energiewende und Erneuerbare Energien breiter auf, um das rasante Wachstum zusätzlich zu beschleunigen. Scatec hat für mehr knapp eine Milliarde Euro den norwegischen Spezialisten für Wasserkraft, SN Power, übernommen.

Scatec Solar ist insbesondere in wachstumsstarken Ländern weltweit aktiv. Gegründet wurde das Cleantech-Unternehmen 2007 in Oslo. Neben der Erweiterung des bestehenden Geschäfts rund um Solarenergie, plant Scatec auch den Einstieg in Wasserkraft, Windkraft und Energiespeicher.

SN Power wurde 2013 von Statkraft und Norfund gegründet. Nach einer Umstrukturierung im Jahr 2017 wurde Norfund alleiniger Eigentümer. Das Das Cleantech-Unternehmen war von Anfang an vor allem für seine Wasserkraftprojekte bekannt, hat jedoch im Laufe der Zeit sein Portfolio um andere Formen erneuerbarer Energien erweitert.

Mit der Übernahme von SN Power entsteht ein Cleantech-Unternehmen mit 450 Mitarbeitern, Stromerzeugung in 14 Ländern und einer Gesamtkapazität von 3,3 Gigawatt (Produktion + Entwicklung). Bis Ende 2021 sollen es 4,5 Gigawatt sein. Die erwartete mittlere Produktion wird ab 2021 im Jahr etwa 4,1 Terrawattstunden betragen, was erneuerbarer Energie für mehr als elf Millionen Menschen entspricht.

Wasserkraft und Solarenergie ergänzen sich, indem sie Möglichkeiten für den Verkauf zusätzlicher Dienstleistungen und die Optimierung der Stromversorgung aus verschiedenen Energiequellen bieten. Wir sehen auch große Projektchancen in neuen Wachstumsmärkten in Südostasien und im südlichen Afrika sowie den Zugang zu Projekten mit flüssiger Solarenergie in Kombination mit Wasserkraft.

Raymond Carlsen, CEO von Scatec Solar

Nach der Übernahme: Aus Scatec Solar wird Scatec

Scatec Solar und SN Power sind zwei norwegische Pioniere, die Menschen in Ländern mit schnell wachsenden Volkswirtschaften auch künftig Erneuerbare Energien zur Verfügung stellen wollen. Da sich der Fokus im Bereich Erneuerbare Energien verbreitert, wird aus Scatec Solar konsequenterweise Scatec.

Bis es soweit ist, dauert es aber noch mindestens einige Monate – denn die Behörden müssen der Übernahme von SN Power durch Scatec noch zustimmen. Mit dem Abschluss der Transaktion ist somit im ersten Halbjahr 2021 zu rechnen.

Benban Solar Project: Scatec Solar realisierte einen Teil des Solarparks in Ägypten.

Solar-Projekte in Ägypten und Malaysia

Das bislang größte Projekt, das Scatec Solar umgesetzt hat, jährte sich gerade zum ersten Mal: Seit einem Jahr ist das ägyptische Solarprojekt Benban abgeschlossen. Es besteht aus sechs Solarkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 1,65 Gigawatt. Das von Scatec Solar realisierte Kraftwerk hat eine Leistung von 390 Megawatt.

Zuletzt, Anfang Oktober 2020, hatte Scatec Solar das Redsol-Projekt (47 Megawatt) in Malaysia erfolgreich ans Netz gebracht. Es soll 67 Gigawattstunden pro Jahr liefern und 44.000 CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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