Range Energy
Schwerlastverkehr: So reduziert Range Energy die LKW-Emissionen um 70 Prozent
Für die Dekarbonisierung des Transportsektors setzt das Cleantech-Unternehmen auf elektrisch betriebene Anhänger.
Das Cleantech-Unternehmen Range Energy will die Dekarbonisierung des Transportsektors, speziell des Schwerlastverkehrs, beschleunigen. Dazu entwickeln die Amerikaner elektrisch betriebene Anhänger für alle Arten von Zugmaschinen, die die LKW-Emissionen um 70 Prozent reduzieren sollen. Die Kraftstoffeinsparungen liegen bei 40 Prozent – ist das System eine sinnvolle saubere Technologie?
Range Energy hat seinen Sitz im kalifornischen Mountain View und entwickelt elektrisch betriebene Anhänger für den kommerziellen LKW-Markt. Der besondere Clou? Es handelt sich um eine technische Lösung, die „einfach“ an jedes Zugfahrzeug angedockt werden kann. Das Cleantech-Unternehmen entstand im Jahr 2021 und wird von Managern geleitet, die zuvor bei Tesla, Zoox oder Honda Erfahrung in der Automobilindustrie sammelten.
Fuhrparkbesitzer und -betreiber stehen unter dem immensen Druck, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Dennoch sind elektrische Zugmaschinen noch Jahre von einer Massenanwendung entfernt aufgrund hoher Kosten, der Ladeinfrastruktur und der Zuverlässigkeit bei schlechtem Wetter. Elektrische Anhänger stellen eine praktische Lösung für diese Herausforderungen dar, da sie dem kommerziellen LKW-Markt helfen, Emissionsvorschriften zu erfüllen.
Die Anhänger von Range Energy sind insofern einzigartig, als dass sie an alle heutigen dieselbetriebenen LKW angekoppelt werden können, um den Kraftstoffverbrauch sofort um zirka 36 Prozent zu senken, wie Tests von Dritten laut dem Unternehmen gezeigt haben. Mit den Anhängern lässt sich die Reichweite von Elektro-Sattelschleppern verdoppeln, was beweist, dass die Technologie sowohl kurz- als auch langfristige Elektrifizierungsziele erfüllen kann.
Range Energy: Frisches Kapital von Trousdale Ventures
Um die eigene Technologie in den Markt zu bringen, wird Range Energy von zahlreichen Investoren mit Millionen unterstützt. Konkret von Trousdale Ventures, UP Partners, R7, Yamaha Motor Venture. Im März 2024 gab das Unternehmen eine Finanzierungsrunde über 23,5 Millionen US-Dollar bekannt. Die Gesamtfinanzierung liegt bei 31,5 Millionen.
„Der gewerbliche Verkehr ist einer der komplexesten Sektoren, die es zu dekarbonisieren gilt, und Eigentümer und Betreiber brauchen intelligente Lösungen, um die Emissionsreduktionsziele in naher Zukunft zu erreichen“, sagte Hinrich J. Woebcken, General Partner bei Trousdale Ventures. „Range Energy steht an der Spitze der breiten Einführung von Elektrofahrzeugen und der allgemeinen Elektrifizierung des Straßenverkehrs.“
Neben der Kerntechnologie soll auch eine Daten- und Telematikplattform entstehen. Zuletzt hatte Range einen elektrisch betriebenen Trockentransporter vorgestellt und eine Zulassung als Anhänger-Plattform für ein kalifornisches Projekt erhalten.
Lesen Sie auch: Transport-as-a-Service: Heineken transportiert mit E-LKW (cleanthinking.de)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.