Bei Nikola Motors, einem der spannendsten Cleantech-Unternehmen der USA, geht es weiter mit großen Schritten voran. Im Juni erst wurde bekannt, dass Nikola Motors eine Reihe von Semi-Trucks für Anheuser-Busch baut. Dabei setzt Nikola Motors nicht nur auf den Brennstoffzellen-Antrieb, sondern investiert bereits in die entsprechende Ladeinfrastruktur. Jetzt hat Nikola Motors mit einer Firmenbewertung von mehr als einer Mrd. US-Dollar eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Nikola Trevor Milton, Gründer von Nikola Motor Company, gab jetzt bekannt, dass die eigentlich auf 200 Millionen US-Dollar angelegte Series-C-Finanzierungsrunde mit mehr als 100 Millionen Dollar überzeichnet sieht. Diese 100 Millionen habe das Unternehmen bereits in diesem Monat August bekommen. Dabei setzen die Investoren auf die innovative Technologie von Nikola Motors, die besonders den Antriebsstrang betrifft.
So hat Nikola nach eigenen Angaben das mit 400 Wattstunden energieeffizienteste Batteriesystem auf dem Markt entwickelt, eine 240 Kilowatt-Brennstoffzelle zur Nutzung im Semi-Truck gebaut und einige weitere technische Innovationen realisiert. Beispielsweise im Bereich elektrisches ABS (mit WABCO) und Thermo-Management sowie HVAC (mit Mahle).
Um die Produkte vorzustellen, hat das Unternehmen eine Veranstaltung in Phoenix, Arizona, im Jahr 2019 angekündigt. Diese soll dazu dienen, Kunden, Lieferanten, Medien- und Branchenkenner über die eigenen Semi-Trucks und andere Technologien und Produkte zu informieren. Dann soll der Semi-Truck, von dem Anheuser-Busch 800 Exemplare bestellt hat, auch in Aktion begutachtet werden können.
Der Semi-Truck soll wegweisend sein für emissionsfreies Fahren der Zukunft. Der LKW soll in 20 Minuten genug Reichweite für 500 bis 1200 Meilen tanken können. 2020 sollen die ersten Fahrzeuge für Flotten bereitgestellt werden. Die volle Produktion des Elektrofahrzeugs soll aber erst 2021 beginnen. Bis heute hat Nikola Motors Vorbestellungen in einem Gesamtwert von 11 Milliarden US-Dollar.
Aber Nikola Motors plant ausgesprochen langfristig: Bis 2028, also in den kommenden zehn Jahren, sollen 700 Wasserstoffstationen in den USA und Kanada errichtet werden. Die ersten 14 Stationen sollen bis 2021, also bis zum Start der vollen Produktion, in Betrieb gehen. Ob das ausreichen wird, um den Kunden genügend Flexibilität für ihre Strecken zu bieten? Das wird die Zukunft schließlich zeigen…
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.