Berliner Cleantech-Unternehmen macht Media-for-Equity-Deal mit ProSiebenSat1.
Noch sind vegane Käsealternativen selten und oft geschmacklich unbefriedigend. Genau das will das Berliner Cleantech-Startup Formo mit seinem Koji-Käse ändern. Seit September 2024 ist u.a. die Käsesorte Frischhain in Supermärkten erhältlich. Aber Formo will mehr und „bioidentisches“ Kasein über Präzisionsfermentation produzieren. Jetzt gibt es wichtige News: SevenVentures unterstützt Formo.
SevenVentures, der führende TV-Mediainvestor und Investmentarm von ProSiebenSat.1, dessen Portfolio unter anderem refurbed, prepmymeal und Aroundhome umfasst, bekräftigt sein Engagement für Innovationen im Bereich alternativer Proteine und geht einen Media-for-Equity-Deal mit dem Berliner Cleantech-Startup Formo ein. Um welche Größenordnung es sich dabei genau handelt, ist unklar.
Im Rahmen dieser Vereinbarung engagiert sich SevenVentures in der Series-B-Finanzierungsrunde von Formo, in der insgesamt 61 Millionen US-Dollar eingesammelt wurden. Neben SevenVentures investierten auch weitere namhafte Investoren in dieser Runde.
Formos vegane Frischkäse-Alternative „Frischhain“ ist seit September 2024 im Einzelhandel in Deutschland und Österreich erhältlich und erhält herausragende Kritiken. Das Unternehmen setzt auf Koji-Proteine und moderne Mikrofermentationstechniken, um sowohl in Geschmack als auch in Nachhaltigkeit neue Maßstäbe zu setzen.
Darüber hinaus arbeitet das Startup an der Massenfertigung von Kasein mit der Technologie der Präzisionsfermentation. Dafür wird kein tierischer Ursprung benötigt. Während der Herstellung wird einem Mikroorganismus eine Art Bauplan eingeimpft, um das Kasein „bioidentisch“ zu generieren. Es kann damit biologisch nicht von tierischem Kasein unterschieden werden.
Media-for-Equity-Deal für tierfreien Käse
Im Rahmen des Media-for-Equity-Deals wird Formo ab dem ersten Quartal 2025 auf den Sendern von ProSiebenSat.1 werben. SevenVentures, bekannt für seine Expertise im Aufbau erfolgreicher Verbrauchermarken, unterstützt Formo somit nicht nur finanziell, sondern auch mit einem umfangreichen Mediavolumen. Ziel ist es, die Markenbekanntheit zu steigern und die langfristige Positionierung der Produkte im Einzelhandel zu sichern.
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SevenVentures unterstützt Formo
Florian Hirschberger (Crunchbase), CEO von SevenVentures, unterstreicht das Potenzial dieser Partnerschaft: „Mit unserer Reichweite wollen wir möglichst viele Verbraucher dazu bringen, den hervorragenden Geschmack und die hohe Qualität der Käse selbst zu erleben.“ Das Ziel von Sevenventures scheint klar: Formo soll eine relevante Verbrauchermarke werden – und hierfür wird es reichlich Werbezeiten auf den Sendern wie ProSieben, Sat1 und Vox geben. Neben dem Fernsehen werden sicher auch Online-Werbe-Deals dazugehören.
Raffael Wohlgensinger (Linkedin), Gründer und CEO von Formo, zeigt sich ebenfalls begeistert: „Wir sehen großes Wachstumspotenzial für uns in der DACH-Region, wo SevenVentures uns mit ihrer Marketing-Expertise in einer mehrjährigen Partnerschaft bei der Etablierung unserer Marke unterstützen wird.„
Mit dem frischen Kapital plant Formo, seine internationale Expansion voranzutreiben und die Entwicklung neuer Produkte auf Basis von Präzisionsfermentation zu beschleunigen. Hierfür kooperiert das Jung-Unternehmen aus dem Clean Food-Sektor mit Those Vegan Cowboys aus Belgien. Dabei geht es u.a. um gemeinsame Einreichung von Genehmigungsanträgen bei der EU. Das soll zur Beschleunigung führen.
Es ist für den Markt ein sehr gutes Signal, dass sich die Berliner um den Schweizer Gründer Wohlgensinger vor Investoren kaum retten konnten. Eine Finanzierungsrunde B über 61 Millionen US-Dollar ist ein wirkliches Ausrufezeichen. Das zeigt: Veganer Käse und bioidentische Milch-Alternativen bzw. deren Bestandteile wie Kasein und Molke können mit weniger Ressourcenaufwand hergestellt werden. Jetzt braucht es vor allem zweierlei: Skalierung und Preissenkung.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.