Siqens-Brennstoffzelle soll 2015 marktreif sein
Im Bereich der Brennstoffzellen sind derzeit klare Fortschritte zu erkennen – während der Durchbruch der Energieerzeuger im Auto weiter auf sich warten lässt, werden Brennstoffzellen-Heizgeräte für den Keller von Einfamilienhäusern langsam bedeutsamer. Die beiden Projekte Callux und ene.field sind für die Hersteller und weiteren beteiligten Unternehmen ein voller Erfolg. Gleichzeitig kommen junge Unternehmen wie Siqens auf die Bildfläche, die neue Technologien mit vorteilhaften Wirkungsgraden etablieren wollen.
9. Oktober 2014. Das Münchner Cleantech-Startup Siqens hat nun den Alpha-Prototypen seiner Hochtemperatur-Methanol-Brennstoffzelle in Stuttgart im Rahmen der World of Energy vorgestellt. Der kompakte Prototyp verfügt über eine elektrische Leistung von 1 Kilowatt und ist für das Unternehmen ein Meilenstein auf dem Weg zur Markteinführung dieser neuartigen Brennstoffzellentechnologie.
Nach Angaben des Unternehmens ist es erstmals gelungen, das bei hohen Temperaturen flüchtige Methanol für die Energiegewinnung direkt in der Energiewandlereinheit – dem Stack – nutzbar zu machen. Damit sollen höhere elektrische System-Wirkungsgrade von 40 Prozent möglich werden. „Durch die direkte Anbindung der Bildung von Wasserstoff an die eigentliche
Brennstoffzellenreaktion können wir die sonst schwer nutzbare Abwärme für die Verbesserung des elektrischen Wirkungsgrads nutzen“, kommentiert Volker Harbusch, CTO von SIQENS, die Neuentwicklung.
Siqens ist eines Methanol-Brennstoffzelle
Die bisher auf dem Markt erhältlichen Methanol-Brennstoffzellen konnten nur bei niedrigen Temperaturen und mit einem geringen Wirkungsgrad betrieben werden. Eine seriennahe Produktreihe will Siqens zur Hannover Messe 2015 präsentieren. Anwendungsgebiete sieht Siqens vor allem im Freizeitmarkt, aber auch bei der netzfernen Energieversorgung von wichtigen Industrieanlagen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Solche Startups weisen in die richtige Richtung. Und sie erinnern daran, dass die Energieversorgung in vielen Jahren auch in vielfältiger Weise gewährleistet sein wird. Ein Punkt, der in der aktuellen Diskussion um die Strommarktreform nicht immer ganz eindeutig zu sein scheint.