SkySails Power verkauft erste Flugwindkraftanlage nach Mauritius

Hamburger Cleantech-Startup verkauft erstmals Flugwindkraftanlage nach Mauritius, um die Energiewende zu beleben.

Mit dem zu Ende gehenden Jahr 2020 zeichnen sich Trends in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energiewende ab: Neben dem rasanten Aufschwung der Offshore-Windenergie, kommen weitere saubere Methoden zur erneuerbaren Energieerzeugung dazu, die nun marktreif werden. Neben Perowskit-Solarzellen wie etwa von Oxford PV, zählen dazu auch Geothermie-Systeme wie von Eavor Technologies. Erstmals ist jetzt eine Flugwindkraftanlage von SkySails Power aus Deutschland nach Mauritius verkauft worden.

Die Technologie-Entwicklung war kompliziert, und dauerte viel länger als gedacht. Aber: Flugwindkraftanlagen, etwa von SkySails Power oder Enerkite, stehen vor der Kommerzialisierung, könnten 2021 einen weiteren deutlichen Sprung machen.

Während SkySails Power in Norddeutschland nun die erste Flugwindkraftanlage dauerhaft betreibt, ist es dem Hamburger Unternehmen gelungen, eine weitere Anlage nach Mauritius zu verkaufen. Dabei kooperiert SkySails Power mit dem lokal ansässigen Unternehmen IBL Energy Holdings Ltd. Ab 2021 soll ein großer Drachen an der Ostküste der Insel Strom aus Höhenwinden erzeugen.

Unterstützung erhält das Projekt auf Mauritius von der lokalen Agentur für Erneuerbare Energien, MARENA. Ausgeschrieben wurde es vom Central Electricity Board CEB und dem Mauritius Research Council MRC. Die Republik Mauritius strebt bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 40 % erneuerbarer Energien an ihrem Strommix an. Dank ihrer spezifischen Vorteile wird die Windenergie aus der Luft eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Ziels spielen.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Technologie dazu beiträgt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Indischen Ozean zu reduzieren“, sagt .

Stephan Wrage, Gründer und CEO der SkySails Group GmbH

Windenergieanlagen in der Luft zapfen die kontinuierlichen und gleichmäßigen Winde in Höhen von bis zu 800 Metern an. Diese Winde ermöglichen eine sehr stabile Stromproduktion, die eine bedeutendere und zuverlässigere windgetriebene Energieversorgung ermöglicht. Die leichte und kompakte Bauweise ermöglicht den Einsatz in schwer zugänglichen Gebieten.

Das schlanke Konzept minimiert den Schattenwurf und die Geräuschemissionen, wodurch die Auswirkungen auf Mensch und Tier besonders gering sind. Da der Stromdrachen von SkySails Power leicht zu bergen und zu verstauen ist, kann er auch in Regionen betrieben werden, die für Hurrikan-Aktivitäten bekannt sind. Windenergieanlagen sind eine auch deshalb eine adäquate Lösung für die Energiewende von Mauritius.

Flugwindkraftanlagen bestehen aus einer Bodenstation mit einer Winde und einem integrierten Generator. Zur Energieerzeugung zieht ein automatisch gesteuerter Power-Drachen an einem Seilzug der Winde. Die Zugkraft wird auf den Generator übertragen, der Strom erzeugt. Sobald das Seil seine maximale Ausdehnung erreicht hat, steuert der Autopilot den Kite-Drachen in eine neutrale Position. Der Generator arbeitet nun als Motor und zieht das Seil ein, wobei er nur einen Bruchteil der in der Arbeitsphase erzeugten Energie verbraucht. Die überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist, und der Stromkreislauf beginnt von vorne.

„Mit diesem Pilotprojekt auf Mauritius bestätigt IBL Energy Holdings seine Strategie, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die das Potenzial haben, die Energieerzeugung zu revolutionieren. Wir wollen das Potenzial dieser bahnbrechenden Technologie auf Mauritius und darüber hinaus im gesamten Indischen Ozean sowie im östlichen und südlichen Afrika demonstrieren“, sagt Emmanuel André, Direktor IBL Energy Holdings.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Cleantech-StartupSkySails