Solaranlage über die Crowd finanzieren
Während amerikanische Crowdfunding-Unternehmen wie Solar Mosaic bereits mit Millionensummen aufwarten können, fangen Cleantech-Unternehmen aus Deutschland, die sich auf die Finanzierung für Erneuerbare Energien über die Crowd konzentrieren, zunächst deutlich kleiner an. Doch auch hierzulande sind die Potenziale groß, wie auch die Finanzierungsrunde von eTukTuk auf dem Portal Seedmatch beweist. Jetzt hat ein erster Solar-Crowdfunder die Marke von 100.000 Euro geknackt. Und trägt damit dazu bei, dass die Bürger-Energiewende in Deutschland vorangeht.
Cleantech, Energie News / Usedum. Crowdfunding liegt auch bei erneuerbaren Energien voll im Trend: Über das Internet bündeln immer mehr Kleinanleger ihre Kräfte, um gemeinsam mittlere und große Photovoltaik-Projekte zu finanzieren. So wurden jüngst über das Online-Portal www.greenvesting.com für eine 292 kWp starke Solaranlage auf Usedom in nur vier Wochen mehr als 100.000 Euro zusammengetragen: 30 Kleinanleger steuerten zwischen 250 und 10.000 Euro bei. Damit ist das Funding-Limit der Solaranlage, die auf dem Dach einer Kart-Bahn bereits im Dezember 2012 in Betrieb ging, bereits zu mehr als 55 Prozent erreicht. Für weitere Interessenten läuft die Zeichnungsfrist noch bis zum 15. März.
Über das Internet-Portal können die Investoren die täglichen Stromerträge ihrer Anlage live mitverfolgen. Möglich wird dieses technische Plus durch eine Fernüberwachung und die Datenübertragung über einen speziellen Server an das Portal. Dort ist auch abzulesen, wie viel CO2 die Anlage bereits vermieden hat und welchen Anteil jeder Investor daran hat. Im Jahr 2012 lag die Ersparnis bei 1339,38 kg/CO2, im Jahr 2013 bereits bei 5324,27 kg/CO2.
GreenVesting plant, baut und betreibt im Auftrag von Investoren mittelgroße und große Photovoltaik-Anlagen mit Leistungen zwischen 40 und 500 kWp für Aufdachanlagen und bis zu 5 MWp (Freifläche). Die Photovoltaik-Anlagen werden auf langfristig angemieteten Frei- oder Dachflächen zum Beispiel auf öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Stadthallen oder Cargohallen von Unternehmen errichtet. Der erzeugte Strom wird ins Netz der Energieversorgungsunternehmen (EVU) eingespeist und von diesen gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.