Solarinsel von SolarisFloat ist als Prototyp in den Niederlanden installiert worden.
Bisherige, auf dem Wasser schwimmende Photovoltaikmodule, liegen flach und bewegen sich im Rhythmus der Strömung. Das portugiesische Cleantech-Unternehmen SolarisFloat hat eine innovative Solarlösung entwickelt, die eher an eine schwimmende Insel erinnert. Die Besonderheit: Elektromotoren mit ein- oder zweiachsiger Nachführung sorgen für eine bessere Ausrichtung der Solarmodule in Richtung Sonne. Der Energieverbrauch für das Solar-Tracking liegt bei lediglich 0,5 Prozent der Solarausbauete.
Die Solarinsel schwimmt derzeit im Oostvoorne Meer, einem See im Südwesten der Niederlande. Die Technologie nennt SolarisFloat Protevs. Die Insel besteht aus 180 mobilen Solarmodulen mit einer installierten Gesamtleistung von 73 Kilowatt Peak. Dank der ausgeklügelten Technologie, die es den doppelseitigen Modulen ermöglicht, sich entsprechend der Sonnenbewegung zu drehen, kann der Energieertrag um bis zu 40 Prozent verbessert werden.
Das Unternehmen bietet zwei Arten von Lösungen an: Die erste ist die PROTEVS+, die 180 Module mit zweiachsiger Nachführung umfasst. Wie das oben beschriebene Projekt hat es einen Durchmesser von 38 Metern und nimmt eine Fläche von 1.444 Quadratmetern ein. Die Module bewegen sich vertikal.
Die zweite Lösung ist die PROTEVS Single360, die mit einer einzigen Achse arbeitet. Sie hat PV-Module mit einer festen Neigung von zehn Grad und verfügt über 360 Module. Protevs Single360 hat eine installierte Leistung von 147 Kilowatt Peak bei 410-Watt-Modulen.
Nach Angaben von Solaris Float sind die Lösungen modular, abnehmbar und skalierbar und lassen sich einfach installieren. Da sie abnehmbar sind, können die Inseln sogar zu einem schwimmenden Solarpark zusammengefügt werden.
Die Schatten, die sich durch die Solarinsel bilden, sollen zudem einen positiven Effekt haben: Sie führen zu einer oberflächlichen Temperatursenkung, was sich positive auf das Ökosystem auswirkt. Nach Angaben von SolarisFloat wird die Verdunstung im Gewässer so um 60 Prozent reduziert.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.