PV-Anlage und Speicher für Solarstrom rentieren sich für Hausbesitzer und Mehrfamilienhaus-Vermieter.
Stromspeicher, ganz gleich ob als Gewerbespeicher oder Heimspeicher, reduzieren den Bedarf, die Stromnetze auszubauen. Insbesondere natürlich dann, wenn es eine Kombination mit Eigenerzeugung auf dem Dach einer Halle, eines Wohnhauses oder eines öffentlichen Gebäudes gibt. Der Freistaat Bayern fördert nun genau das: Speicher für Solarstrom, die in Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage errichtet werden.
Was andere Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Sachsen schon länger tun, ist es jetzt auch im Freistaat selbstverständlich: Auf Initiative von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fördert das Bundesland jetzt Photovoltaikanlagen, die gemeinsam mit einem Stromspeicher errichtet werden. Letztlich wird damit also derjenige gefördert, der den Solarstrom vom eigenen Dach überwiegend selbst verbrauchen möchte.
Konkret handelt es sich bei der Förderung, die seit 1. August verfügbar ist, um einen Kaufzuschuss. Die Förderhöhe richtet sich nach der Kapazität der Solarbatterie. Bei drei Kilowattstunden gibt es den Basiszuschuss von 500 Euro. Jede weitere volle Kilowattstunde Speicherkapazität soll mit weiteren 100 Euro gefördert werden. Die Höchstförderung für den Speicher für Solarstrom liegt bei 3.200 Euro für Batterien mit 30 Kilowatt nutzbarer Kapazität. Wer zuhause außerdem einen Ladepunkt für ein Elektroauto installiert, erhält weitere 200 Euro.
Damit handelt die bayerische Staatsregierung ganz im Sinne der Bevölkerung: Nach einer aktuellen repräsentativen Befragung von Eigenheimbesitzern wünscht sich jeder Zweite eine eigene Photovoltaikanlage und jeder Vierte eine Lademöglichkeit für Elektroautos.
Aus Sicht des Bundesverbands Solarwirtschaft liegt Bayern mit diesem Förderprogramm genau richtigig: Bayern verfügt über ausgezeichnete Strahlungsbedingungen. Die Solarbranche steht bereit, deutlich mehr Verantwortung für das künftige Energiesystem zu übernehmen.
Da Solarenergie inzwischen sehr preiswert geworden sei und höchste Akzeptanzwerte bei der Bevölkerung genießt, zählt die Photovoltaik nach BSW-Auffassung inzwischen zu den niedrigst hängenden Früchten des Klimaschutzes. Ihr Ausbau müsse deutlich beschleunigt werden.
52-Gigawatt-Deckel für Photovotaik muss verschwinden
Entscheidend für den Ausbau der Photovoltaik ganz nach dem Geschmack der Bürger ist aber die Frage, ob der sogenannte 52-Gigawatt-Deckel abgeschafft wird. Hier muss die Bundesregierung umgehend handeln und Hausbesitzern und Eigentümern das Signal senden, dass dezentrale Erzeugung von Sonnenstrom mit Speicher für Solarstrom erwünscht ist. Ansonsten wird auch der Wille der Bevölkerung zum Handeln stecken bleiben.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.