Werbung

Massiver Stromausfall in Spanien und Portugal: Ein Land in der Dunkelheit

Am 28. April 2025 um 12:32 Uhr MESZ wurde Spanien von einem beispiellosen Stromausfall erschüttert, der weite Teile des Landes und Portugals in Dunkelheit tauchte. Dieser Vorfall, von Red Eléctrica als „außergewöhnlich und völlig ungewöhnlich“ bezeichnet, hat das tägliche Leben, die Infrastruktur und die Wirtschaft massiv beeinträchtigt. Unsere Gedanken sind bei den Millionen Menschen, die in Unsicherheit und Chaos ausharren, während Behörden und Netzbetreiber mit Hochdruck an der Wiederherstellung arbeiten. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Informationen zum Stromausfall in Spanien zusammen.

Der Moment der Dunkelheit: Energieversorgung um 12 Uhr mittags

Um 12:32 Uhr MESZ kam es zu einem flächendeckenden Stromausfall, der das spanische Festland und große Teile Portugals lahmlegte. Laut Daten von Electricity Maps (abgerufen am 28. April 2025) zeigte die Energieversorgung in Spanien und Portugal kurz vor dem Ausfall folgendes Bild:

  • Spanien: Um 12 Uhr mittags war die Stromerzeugung eine Mischung aus erneuerbaren und konventionellen Quellen. Erneuerbare Energien (Solar, Wind, Wasserkraft) deckten etwa 50 % des Bedarfs, während Gaskraftwerke und Kernkraftwerke den Rest lieferten. Die Nachfrage lag bei etwa 30 GW, typisch für einen sonnigen Werktag mit hoher Aktivität in Büros, Industrie und Haushalten. Die CO₂-Intensität des Strommixes betrug etwa 150 gCO₂/kWh, was Spaniens fortschreitenden Übergang zu sauberer Energie widerspiegelt.
  • Portugal: Ähnlich wie Spanien stützte sich Portugal auf eine Kombination aus Windkraft (ca. 30 %), Solarenergie (20 %) und fossilen Brennstoffen (Gaskraftwerke, ca. 40 %). Die Nachfrage lag bei etwa 6 GW, mit einer CO₂-Intensität von rund 200 gCO₂/kWh.

Um 12:32 Uhr brach die Stromversorgung abrupt zusammen. Die Netzfrequenz, die normalerweise stabil bei 50 Hz liegt, geriet vermutlich aus dem Gleichgewicht, was zu einer Kaskade von Abschaltungen führte. Die genaue Ursache wird derzeit untersucht, und Behörden bitten, Spekulationen zu vermeiden, bis konkrete Erkenntnisse vorliegen.

Betroffene Regionen und Städte: Länder im Stillstand

Der Stromausfall in Spanien traf nahezu das gesamte spanische Festland und weite Teile Portugals. Nur die Balearen, Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla blieben verschont. In betroffenen Städten kam das Leben zum Erliegen:

  • Madrid: Die Gran Vía lag gespenstisch leer, Ampeln fielen aus, und Verkehrschaos lähmte die Stadt. Bahnhöfe wie Chamartín und Moncloa waren überfüllt, Tunnel der M-30 wurden gesperrt.
  • Barcelona: Metro-Nutzer verließen Stationen wie Plaza de Catalunya mit Handylicht, Touristenattraktionen wie die Kathedrale schlossen.
  • Sevilla: Supermärkte meldeten einen Run auf Kerzen, Batterien und Eis, da Kühlketten unterbrochen waren.
  • Málaga: Der Strom kehrte teilweise zurück, Polizei sicherte Geschäfte gegen Plünderungen.
  • Valencia, Valladolid, Cuenca, Cádiz: Überall ähnliche Szenen – geschlossene Geschäfte, Verkehrsprobleme und improvisierte Lösungen wie das Teilen von Batterien.

In Portugal waren Flughäfen wie Lissabon betroffen, und der Zugverkehr kam zum Stillstand. Südfrankreich (z. B. Perpignan) erlebte kurze Ausfälle, vermutlich durch Probleme in der Netzsynchronisierung.

Auswirkungen auf das tägliche Leben

Die Auswirkungen des Stromausfalls in Spanien, Portugal und Frankreich waren dramatisch und vielschichtig:

  • Verkehr: Der gesamte Bahnverkehr (Renfe, Adif) wurde eingestellt, Flughäfen wie Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat meldeten Stornierungen (El País). Verkehrschaos durch ausgefallene Ampeln zwang Polizei in Städten wie Cádiz, den Verkehr manuell zu regeln.
  • Kommunikation: Mobilfunk- und Festnetz waren stark eingeschränkt, Bürger kauften Transistorradios, um Nachrichten zu verfolgen (El País). In Badalona versammelten sich Menschen um eine Krankenschwester mit einem Radio.
  • Wirtschaft: Supermärkte wie Día in Málaga meldeten Verluste durch auftauende Waren, nur Barzahlung war möglich. Banken wie ING und Abanca hatten Probleme mit Online-Diensten (El País). Industrieanlagen, darunter Ford Almussafes und Iveco, standen still.
  • Gesellschaft: Szenen erinnerten an die Pandemie – Schlangen vor Basaren, improvisierte Fahrgemeinschaften und ein Nachbar in Madrid, der sein Autoradio für Passanten aufdrehte (El País). Touristen auf den Kanarischen Inseln blieben unbeeindruckt (El País).
https://twitter.com/elhumanoinerte/status/1916867727685292188

Kritische Infrastrukturen: Krankenhäuser halten stand

Unsere Herzen sind bei den Menschen in Krankenhäusern und anderen kritischen Einrichtungen, die in solchen Momenten besonders vulnerabel sind. Glücklicherweise berichten die Behörden, dass die Gesundheitsversorgung weitgehend gesichert ist:

  • Krankenhäuser: Notstromaggregate sichern die Versorgung. Das Gregorio Marañón in Madrid und galicische Krankenhäuser arbeiten normal, obwohl planbare Operationen abgesagt wurden (El País). Probleme gab es mit Online-Systemen wie Ianus (Patientenakten), was Konsultationen erschwerte.
  • Notdienste: Die Notrufnummer 112 in Madrid bleibt dank Generatoren erreichbar und bittet, nur bei echten Notfällen anzurufen (El País).
  • Sicherheit: Die Guardia Civil hat eine Überwachungszelle aktiviert, Polizei in Málaga und Madrid schützt Geschäfte vor Plünderungen (El País).

Zentralisierte Stromnetze: Eine Schwachstelle?

Der Stromausfall in Spanien wirft ein Schlaglicht auf die Verwundbarkeit zentralisierter Stromnetze. Spanien und Portugal betreiben hochvernetzte, zentral gesteuerte Netze, die effizient, aber anfällig für großflächige Störungen sind. Ein einziger Ausfall – sei es durch technische Probleme oder potenzielle Cyberangriffe – kann kaskadenartige Effekte auslösen, wie es am 28. April geschah.

Im Gegensatz dazu gilt das deutsche Stromnetz als resilienter, da es dezentral organisiert ist. Tausende kleinere Kraftwerke, Windparks und Solaranlagen speisen lokal ein, was die Auswirkungen eines einzelnen Fehlers begrenzt. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) reduzieren dezentrale Strukturen das Risiko flächendeckender Blackouts, auch bei Cyberangriffen, wie sie in der Ukraine 2015 und 2016 stattfanden.

Die Möglichkeit eines Cyberangriffs wird in Spanien untersucht, aber Experten wie Lukasz Olejnik betonen, dass ein koordinierter Angriff dieser Größe „extrem schwierig“ wäre (El País). Bisher gibt es keine Beweise dafür, und wir bitten, Spekulationen zu vermeiden, um Panik zu verhindern.

Ursachen: Ermittlungen laufen

Stromausfall in Spanien - Energy-Charts
Stromausfall in Spanien: Auch die Atomkraftwerke wurden abgeschaltet.

Die genaue Ursache vom Stromausfall in Spanien wird derzeit von Red Eléctrica, dem Nationalen Institut für Cybersicherheit (INCIBE) und internationalen Partnern wie ENTSO-E untersucht. Mögliche Hypothesen umfassen:

  • Ein Problem im spanischen Verteilnetz, wie von Portugal gemeldet.
  • Ein Feuer auf dem Berg Alaric in Frankreich, das eine Hochspannungsleitung beschädigt haben könnte.
  • Technische Probleme bei der Netzsynchronisierung.

Die spanische Regierung, angeführt von Ministerpräsident Pedro Sánchez, koordiniert die Maßnahmen aus dem Kontrollzentrum von Red Eléctrica. Katalonien hat den Katastrophenschutzplan aktiviert, und die EU betont ihre Solidarität.

Maßnahmen und Wiederherstellung

Red Eléctrica arbeitet mit Hochdruck an der Wiederherstellung, die 6 bis 10 Stunden dauern soll (bis 18:30–22:30 Uhr). Fortschritte gibt es in Galicien, Baskenland, Katalonien (z. B. Girona, Metropolregion Barcelona) und Málaga. Bürger werden gebeten, den Stromverbrauch zu reduzieren und unnötige Fahrten zu vermeiden.

Die Behörden appellieren an die Ruhe und Solidarität der Bevölkerung. In Madrid organisieren sich Bürger mit Fahrgemeinschaften, in Valladolid teilen Händler Batterien – ein Zeichen der Gemeinschaft, die in Krisen zusammenhält.

Fazit: Gemeinsam durch die Krise

Der Stromausfall in Spanien vom 28. April 2025 ist eine Herausforderung, die das Land und seine Nachbarn tief erschüttert hat. Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen, die in Unsicherheit warten, und den Einsatzkräften, die unermüdlich arbeiten. Die Ursachen werden gründlich untersucht, und wir vertrauen darauf, dass die Behörden Klarheit schaffen werden. Bis dahin zeigt die Krise, wie wichtig robuste und resiliente Stromnetze sind – und wie stark Gemeinschaften in schwierigen Zeiten zusammenstehen können.

386098ab083542ea83d7b122e73a753f
Quelle tagesschau.de El Pais Electricty Maps
% S Kommentare
  1. […] Halbinsel am 28. April 2025 hat Spanien und Portugal erschüttert (Cleanthinking berichtete hier und dort) – und eine hitzige Debatte ausgelöst: Waren Solarkraftwerke schuld, oder könnten […]

  2. […] Massiver Stromausfall in Spanien und Portugal: Ein Land in der Dunkelheit […]

  3. […] dem Blackout in Spanien und Portugal am 28. April 2025, über den Cleanthinking gestern ausführlich berichtet hat, ist die Stromversorgung in den betroffenen Regionen weitgehend wiederhergestellt. Laut El País […]

Hinterlasse eine Antwort

Ihre Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.