Die Südlink-Trasse ist 700 Kilometer lang und soll 2028 fertiggestellt sein.
Mit der Stromautobahn „Südlink“ steht eines der wichtigsten Infrastruktur-Projekt der deutschen Energiewende kurz vor der vollständigen Genehmigung. Das sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die Stromtrasse war viele Jahre umkämpft – nun sind bereits Teile im Bau und Niedersachsen rechnet mit der Fertigstellung im Jahr 2028.
Die 700 Kilometer lange Leitung soll ab 2028 Windstrom aus dem Norden nach Süddeutschland transportieren und damit einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung fossiler Brennstoffe und zur Stabilisierung der Strompreise leisten. Insbesondere die sogenannten Redispatch-Kosten werden sinken.
Die Übertragungskapazität liegt bei insgesamt vier Gigawatt. Die SüdLink-Leistung entspricht damit etwa vier Atomkraftwerken und kann rund zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen.
„Je schneller wir ihn bauen, desto mehr sparen wir“, sagt Meyer. Unter Einhaltung gesetzlicher Fristen ist mit den noch ausstehenden Baugenehmigungen bis spätestens Anfang 2025 zu rechnen.
Der Südlink soll jährlich etwa 2 Milliarden Euro an Stromkosten einsparen, indem teure fossile Reservekraftwerke durch günstigen Windstrom ersetzt werden.
Windstrom von Nord nach Süd bringen
SuedLink umfasst zwei Gleichstrom-Übertragungsleitungen, die parallel zwischen Wilster und Bergrheinfeld/West sowie Brunsbüttel und Großgartach (Leingarten) geplant, gebaut und betrieben werden. Auf der Strecke, die als Stammstrecke bezeichnet wird, werden beide Verbindungen nebeneinander verlegt. Zusammen mit den Erdkabeln werden entlang des gesamten Leitungsverlaufs kommerzielle Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt.
Auf dieser Stammstrecke werden die 525-kV-Kabel in zwei nebeneinanderliegenden Gräben angeordnet. Die Trennung in zwei Kabelgräben erfolgt aus bautechnischen und betriebsbedingten Gründen, um zum Beispiel den Erdaushub zu minimieren. Diese vollständige Erdverkabelung hat laut Meyer zur Beschleunigung des Verfahrens geführt – ebenso wie eine „vorbildliche Entschädigungseinigung“ mit den Landwirten.
Mit der bevorstehenden Genehmigung des Südlinks nimmt die Energiewende in Deutschland weiter Fahrt auf. Die Erdverkabelung und die Entschädigungsvereinbarungen zeigen, dass eine breite Akzeptanz für solche Großprojekte möglich ist, wenn die Belange der betroffenen Regionen berücksichtigt werden.
Hintergrundinfos zu Suedlink gibt es in dieser Broschüre (PDF).
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.