Svante erhält 75 Mio. Dollar für Dekarbonisierung der Zement- und Wasserstoffproduktion
Carbon Capture-Technologie des kanadischen Cleantech-Unternehmens Svante.
Das kanadische Cleantech-Unternehmen Svante Inc., Spezialist für die CO2-Filterung direkt aus Industrieprozessen, hat eine Serie D-Finanzierungsrunde in Höhe von 75 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Es ist die bislang größte, private Investition in die punktuelle Kohlenstoffabscheidung weltweit. Mit dem frischen Kapital will Svante an mehreren Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung im kommerziellen Maßstab arbeiten, um zur Dekarbonisierung beizutragen.
Dabei geht es insbesondere um schwer abzuscheidende Emissionen aus Industriebetrieben wie etwa der Zementherstellung oder die Produktion von blauem Wasserstoff. Svante hat seit seiner Gründung im Jahr 2007 mehr als 150 Mio. USD an Finanzmitteln eingeworben, um seine Feststoff-Sorptionsmittel-Technologie zur Hälfte der Kapitalkosten herkömmlicher technischer Lösungen zu entwickeln und zu kommerzialisieren.
Svante bietet Unternehmen in emissionsintensiven Industrien eine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit, CO2-Emissionen in großem Umfang aus der bestehenden Infrastruktur abzuscheiden, um sie entweder sicher zu lagern oder in einem geschlossenen Kreislauf für die weitere industrielle Nutzung zu verwenden. Mit der Fähigkeit, CO2 direkt aus industriellen Quellen abzuscheiden, und zwar zu weniger als der Hälfte der Kapitalkosten im Vergleich zu bestehenden Lösungen, macht Svante die CO2-Abscheidung im industriellen Maßstab zur Realität
Angeführt wurde die Kapitalrunde Temasek. Beteiligt waren die strategischen Investoren Chart Industries, Carbon Direct und Export Development Canada (EDC). Außerdem trugen die Bestandsinvestoren OGCI Climate Investments, BDC Cleantech Practice, Chevron Technology Ventures, The Roda Group und Chrysalix Venture Capital ebenfalls bei.
Die Senkung der Kapitalkosten für die Abscheidung des in der industriellen Produktion emittierten CO2 ist entscheidend für die weltweiten Netto-Null-Kohlenstoffziele, die zur Stabilisierung des Klimas erforderlich sind. Führende Vertreter der Industrie, des Finanzsektors und der Regierung sind sich einig über die enorme Herausforderung und die kritische Notwendigkeit, Lösungen zur Abscheidung und Entfernung von Kohlenstoff im Gigatonnen-Maßstab einzusetzen. Der Kohlenstoff, der der Erde als fossiler Brennstoff entzogen wird, muss in sicherer CO2-Speicherung wieder in die Erde zurückkehren.
Claude Letourneau, CEO Svante
Laut Jill Evanko, CEO von Chart, „baut diese Zusammenarbeit mit Svante auf Charts kryogenen Technologien und dem Angebot an Anlagen für CO2 auf. Dies ist ein weiterer signifikanter Schritt in unserer Durchdringung von sauberer Energie, sauberem Wasser und sauberer Industrie, mit einer weiteren fortschrittlichen Technologie zur CO2-Abtrennung, die in Kombination mit unserem bestehenden Angebot eine weitere Fähigkeit für den Einsatz im großen Maßstab einer End-of-the-Pipe-Lösung hinzufügt, die auf industrielle Materialien und blauen Wasserstoff ausgerichtet ist. Wir sind davon überzeugt, dass die Kombination von Chart, SES und Svante die Senkung der globalen Emissionen im Rahmen der aktuellen Wirtschaftlichkeit der Kohlenstoffmärkte weiter vorantreiben wird und weitere Fortschritte auf dem Markt ermöglicht.“
Zu den Vorstandsmitgliedern von Svante gehören der Nobelpreisträger und ehemalige Energieminister Steven Chu und die CEO von OGCI Climate Investments Pratima Rangarajan.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.