Meteorologe und ARD-Wetterfrosch Sven Plöger ordnet in seinem neuen Buch die Lage rund um den Klimawandel fundiert und allgemein verständlich ein.
Es gibt gewiss Bücher oder Hörbucher, gerade für die anstehenden, heißen Sommermonate, die weniger anstrengend sind, als Sven Plögers Werk „Zieht Euch warm an, es wird heiß!“ Der Meteorologe will aufrütteln und wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein verständlich vermitteln – was ihm auch gelingt. Nur: Dem Leser oder Hörer wird dabei bewusst, wie weit wir eigentlich von den Klimazielen entfernt sind. Wer in Plögers Welt versinkt, hat anschließend eine Menge zum Nachdenken. Der Buchtipp für den Sommer.
Sven Plöger adressiert mit seinem neuen Buch „Zieht Euch warm an, es wird heiß“ all jene, die der Wissenschaft rund um das überaus komplexe Thema Klimawandel zuhören möchten. Sein Schreibstil, seine Vergleiche zum Alltag, seine Einordnungen nehmen dabei die allermeisten Menschen mit, die sich ernsthaft damit auseinandersetzen möchten.
Der Meteorologe hat – so empfinde ich es – exakt die richtige Mischung aus der Verwendung und Erklärung von Fachbegriffen, und eher humorigen Passagen gefunden, die unterhalten sollen. Diese Mischung macht es leicht, in einem Rutsch und vor allem bis zum Ende am Ball zu bleiben.
Das Buch zeigt nicht mit dem Finger auf diejenigen, die vermeintlich zu wenig für Klimaschutz tun. Nein, es schließt uns alle und unser Handeln mit ein. Wenn wir auf den brasilianischen Präsidenten Bolsonaro zeigen, und dessen Abholzungswahn beim Regenwald kritisieren, ist das ein absolut berechtigter Einwand. Wenn wir aber gleichzeitig hinnehmen, dass in Deutschland nach der Kohleverstromung Mondlanschaften verbleiben, dann haben wir auch genügend Grund, uns hier für bessere Alternativen stark zu machen.
Vergleich zur Corona-Pandemie ist ein roter Faden
Der Vergleich zur COVID-19-Pandemie durchzieht das Buch wie ein roter Faden. Der Grundgedanke ist: Gegen die Pandemie gibt es keine Impfung, gegen den Klimwandel hingegen schon. Denn die Basis dafür, dass wir Klima wieder ins Gleichgewicht bringen, ist die Beendigung der Verbrennung fossiler Energieträger – der Impfstoff gegen die globale Erderwärmung sind also die erneuerbaren Energien.
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Plöger argumentiert stets fundiert und kenntnisreich. Er ist 1967 in Bonn geboren und studierte ab 1988 Meteorologie an der Universität zu Köln. Seit 1996 arbeitete Plöger für Jörg Kachelmanns Firma Meteomedia. Seit 1996 ist er regelmäßig in Radio und Fernsehen zu sehen und zu hören: Zunächst in Live-Interviews, seit 1999 dann bei der Moderation von „Das Wetter im Ersten“ in der ARD.
Bemerkenswert an Plögers Buch ist, wie präzise der Autor die Gedanken während des Lesens quasi unmittelbar beantwortet. Im Kapital über Diskussions-Strategien mit Klimawandel-Skeptikern schildert und analysiert er genau das, was man heutzutage oft am Familientisch oder im Internet erlebt. Plöger entlarvt die Skeptiker, denn sie kommen immer wieder mit den gleichen Aussagen – und verbinden dabei richtige Aussage mit kruden Zusammenhängen.
Mit Klimawandel-Skeptikern diskutieren
Plögers konsequente Haltung hilft, mit solchen Menschen zu diskutieren. Dazu sind ein paar Regeln notwendig, dazu sind einige wenige Antworten auf immer wiederkehrende Thesen unerlässlich. So schafft das Buch einen wichtigen Nutzen für den Leser: Es wird dadurch weniger ermüdend mit Skeptikern zu diskutieren. Das ist wichtig, damit das Informieren über die echten Zusammenhänge und wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht verloren geht.
Das Buch ist so geschrieben, dass es auch für Laien verständlich ist. Es ist aber alles Andere als oberflächlich, viel mehr fundiert und kenntnisreich. Wer das Buch gelesen* oder dem Hörbuch gelauscht* hat, versteht, warum uns die Zeit davon rennt, unsere Welt ressourcenschonender und klimafreundlicher zu machen – also, packen wir es an!
Das Buch, das die Cleanthinking-Redaktion wärmstens empfehlen kann, ist im Westend-Verlag erschienen und kann direkt auf der Seite des Verlages gekauft werden. Das Hörbuch ist u.a. hier bei Amazon erhältlich.*
*Cleanthinking,de erhält beim Kauf des Buches über Amazon eine kleine Provision.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
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