Für die Tesla Baugenehmigung der Gigafactory Grünheide liegen jetzt sämtliche Unterlagen vor.
Die Erteilung der Tesla Baugenehmigung für die Gigafactory 4 in Grünheide steht unmittelbar bevor: Das geht aus Aussagen von Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hervor. Der Autobauer aus den USA hat zwischenzeitlich sämtliche Unterlagen eingereicht, die für die Erstellung des entsprechenden Bescheides notwendig sind. Im Januar ist mit dem Start der Elektroauto-Produktion zu rechnen.
Die Geschichte rund um die Tesla Baugenehmigung in Grünheide ist zäh und langweilig – doch jetzt naht das Ende dieser Episode. Videos zeigen bereits, dass der Autobauer von Elon Musk schon mit der testweisen Produktion von Fahrzeugen, etwa für Crash-Tests, begonnen hat.
Ein Kernaspekt, der die Tesla-Baugenehmigung immer wieder in Zweifel zieht, ist ein Streit um die Wasserversorgung in der Region. Der Wasserverband Strausberg-Erkner soll der Gigafactory 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr liefern – allerdings bezweifelt der Verband, diese Menge garantiert liefern zu können.
Hintergrund sind Klagen von Umweltverbänden, die allerdings in erster Linie, den den Energiekonzern LEAG und dessen Tagebau Jänschwalde betreffen. Um diesen trocken zu legen, braucht LEAG sehr viel mehr Wasser – im Jahr 2020 waren das 114 Millionen Kubikmeter. Laut den Umweltverbänden hat der Konzern aus Cottbus seit 2017 240 Millionen Kubikmeter zu viel abgepumpt. Daher gibt es nun einen Eilantrag, der zum Stillstand führen könnte.
Eine ähnliche Entscheidung steht zwar auch rund um die Tesla Baugenehmigung von einem Gericht im Januar bevor: Angesichts der im Verhältnis sehr kleinen Mengen, die die Fabrik in der ersten Ausbaustufe benötigen wird, ist kaum von einer die Genehmigung ausbremsenden Entscheidung auszugehen. Wahrscheinlichste Lösung erscheint, dass neben dem Wasserverband Strausberg-Erkner weitere Versorger hinzugezogen werden.
19 Vorab-Genehmigungen für Grünheide
In den vergangenen Monaten hat sich der Autobauer mit insgesamt 19 Vorab-Genehmigungen die Erlaubnis geholt, die Gigafabrik zu errichten – zur Fertigstellung und die dafür passende Tesla Baugenehmigung fehlt mittlerweile nicht mehr viel.
Doch Umweltschützer bauen bereits vor: Die behaupten, auch die finale Tesla Baugenehmigung werde „alles andere als final“ sein können, weil etwa Havariekonzepte nicht dem Stand der Technik entsprechen würden. Um allerdings eine final erstellte Baugenehmigung juristisch zu Fall zu bringen, müsste schon sehr viel passieren – das ist unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Bedeutung der Tesla-Ansiedlung für die Region sowie für die Energiewende / Verkehrswende nahezu ausgeschlossen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.