Laut britischer Medienberichte hat sich Tesla-CEO Elon Musk passende Gelände in Bristol angeschaut.
Die Expansionspläne von Tesla nach Bristol, UK, beschleunigen sich immer weiter. Neben der wahrscheinlich neuen Gigafactory in Texas, der gerade im Ausbau befindlichen Gigafactory in Shanghai und der Giga Berlin in Grünheide strebt Tesla nun auch den Aufbau eines Standorts in Großbritannien an. Wie The Times und andere Medien berichten, hat sich CEO Elon Musk nun per Überflug mindestens einen Standort Nahe Bristol zeigen lassen.
Das Engagement würde passen: Die britische Regierung plant ebenfalls intensivere Förderung von Elektroautos. Ein entsprechendes Gesetz könnte in Kürze verabschiedet werden. Außerdem hat Tesla in UK eine Lizenz als Energieversorger beantragt und dürfte hier mindestens einen gewichtigen Markt für den Verkauf von Batteriespeichern für Konsumenten und Energieversorger anstreben. Und: Das Tesla Model 3 kam in den vergangenen beiden Monaten so gut an, dass es alle anderen Fahrzeugverkäufe übertrumpfte.
Wie Businessgreen meldet, reiste Elon Musk im eigenen Privatjet und kam insbesondere der nun gültigen Quarantäne-Verordnung für Personen, die auf Flughäfen einreisen, zuvor – diese Regelung gilt erst seit heute. Die Stippvisite könnte den Infos zufolge lediglich 19 Stunden gedauert haben. Kürzlich hatte schon das Magazin Property Week berichtet, ein Ministerium sei damit befasst, potenzielle Gigafactory-Grundstücke mit einer Fläche von mehr als 52 Hektar Fläche zu identifizieren.
Vom Flughafen Luton Airport sei Musk mit einem Helikopter weitergeflogen, um eine Liegenschaft in der Nähe von Bristol aus der Luft zu begutachten. Die Stadt Bristol hat etwa 500.000 Einwohner, ist also so groß wie Leipzig oder Dresden, und liegt im Südwesten Englands. Das Gelände, das als „Gravity Site“ beschrieben wird, soll eine Fläche von 263 Hektar umfassen – definitiv groß genug für die Ansiedlung einer Gigafactory oder Terafactory wie Musk inzwischen sagt.
Schon vor der Entscheidung für Grünheide als Standort für die erste europäische Gigafactory hat es dem Vernehmen nach Gespräche zwischen Tesla und der britischen Regierung über einen Standort auf der Insel gegeben. Wegen Brexit-Bedenken wurden diese aber verworfen. Allein für den britischen Markt könnte das Werben der Regierung aber nun Erfolg haben – wenn sich die Gerüchte bewahrheiten.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.