Tesla meldet Quartalsgewinn von 1,91 Dollar pro Aktie und 6,3 Milliarden Dollar Umsatz
Der Autobauer hat damit alle Erwartungen übertroffen und nach Rekord-Auslieferungen auch die Gewinnzone erreicht.
Damit hatten die Tesla-kritischen Analysen der Wall Street nicht gerechnet: Trotz des schwächeren Umsatzes im Vergleich zum Vorjahresquartal, hat der Autobauer Profit erwirtschaftet. 1,91 Dollar pro Aktie bei 6,3 Milliarden Dollar Umsatz sind bemerkenswert. Gleichzeitig meldet Tesla pausenlos neue Patente für Technologien an und testet bereits die Produktion in Shanghai. Gute Aussichten auch für das vierte Quartal.
Wie überraschend der Quartalsgewinn von Tesla ist, zeigt die Reaktion des Aktienmarktes: Nachbörslich ist die Tesla-Aktie momentan (Stand 23:12 Uhr) um 18,5 Prozent im Plus und hat die 300-Dollar-Marke gerade durchbrochen. Zum Börsenschluss lag der Kurs bei 254,68 Dollar. Analysten hatten einen kleinen Verlust oder einen minimalen Gewinn erwartet.
Entscheidender Grund für den geringeren Umsatz trotz Rekordauslieferungen ist laut CEO Elon Musk, dass
Im Vergleich zum dritten Quartal 2018 hat sich der Anteil der geleasten Fahrzeuge verdreifacht und allein dadurch kommt der Umsatzrückgang zustande.
Erklärtung von Tesla zum Umsatzrückgang
Weitere Aussagen von Tesla machen Hoffnung, dass auch das 4. Quartal einen Gewinn bringen dürfte:
- Die Model Y-Produktion ist vor dem Zeitplan. Das bedeutet, dass die geplante Markteinführung im kommenden Jahr bereits für den Sommer und nicht erst für den Herbst vorgesehen ist. Dabei werden insbesondere Erkenntnisse und Effizienzsteigerungen aus dem Werkskonzept der Gigafactory Shanghai als Begründung angeführt.
- Der Kapitalbedarf für die Produktion des Model Y ist 50 Prozent geringer als der für das Model 3. Grund ist, dass 70 Prozent der eingesetzten Bauteile identisch sind.
- Die Produktion des Tesla-Semi Trucks in kleinem Rahmen soll ebenfalls kommendes Jahr beginnen.
- Der Tesla Autopilot, also das autonome Fahren, ist nach Zahlen von Tesla 9mal sicherer als wenn Menschen das Steuer in der Hand halten (Durchschnittsfahrer). Das ist das Ergebnis der Daten, die seit einem Jahr erhoben werden.
- Elon Musk kündigte für heute eine neue Version seiner Tesla Solarziegel an.
Damit zeigt Elon Musk, dass Tesla auf einem guten Weg in Richtung eines relevanten Autobauers ist, der sich auch vom Getöse der Konkurrenz nicht aus dem Konzept bringen lässt. Die Zahl der technologischen Innovationen, die in den kommenden Monaten auch in die Fahrzeuge integriert werden, ist groß. Die Fähigkeit, Kosten nachhaltig zu reduzieren, hat das Unternehmen nun offenbar unter Beweis gestellt.
Neue Produkte, neue Technologien, neue Märkte: Tesla überzeugt auf ganzer Linie und überrascht damit alle. Und das trotz vieler Rückschläge wie dem Verlust von Top-Managern oder der Servicehölle-Problematik in Deutschland. Es wird spannend, ob das Unternehmen den Pfad der Profitabilität weitergehen kann. Angesichts der Marktchancen in China und der Tatsache, dass in den USA die Förderung für Elektroautos Ende des Jahre ausläuft, sollte es im vierten Quartal möglich sein.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.