Tesla-Semi jetzt auch in Norwegen, Niederlande und UK vorbestellbar
Nach zahlreichen öffentlich gewordenen Vorbestellungen in Nordamerika öffnet Tesla-CEO Elon Musk nun die Vorbestellung des Tesla-Trucks für erste europäische Länder
Der Tesla-Semi ist jetzt auch in Norwegen, den Niederlanden und Großbritannien vorbestellbar. Fortune hat jetzt ein beeindruckendes Video des Nutzfahrzeugs veröffentlicht.
Tesla weitet seine Vertriebsaktivitäten für den Tesla-Semi nach Europa aus. Zumindest in den ersten drei Ländern – Norwegen, Niederlande, UK – ist der Truck des Cleantech-Unternehmens nun laut Registrierungs-Webseite vorbestellbar. Konkret gibt es zwei unterschiedliche Versionen. Die „Founders Series Tesla Semi“ und die gewöhnliche Variante „Tesla Semi“.
Allerdings ist beim Preis des normalen Tesla-Semi offenbar eine Panne passiert. Der Elektro-Truck soll lediglich 4.000 Pfund Reservierungsgebühr und weitere 11.000 Pfund kosten. Der richtige Preis von 150.000 Pfund dürfte aber sicher bald verfügbar sein.
In Nordamerika sind zahlreiche Vorbestellungen des Tesla-Semi veröffentlicht worden. Rekordhalter ist bislang der Logistikdienstleister UPS mit 125 Reservierungen, gefolgt von PepsiCo mit 100 Bestellungen oder einer DHL-Tocher mit mehreren Reservierungen. Schätzungen und fortlaufende Reservierungsnummern zeigen, dass Tesla womöglich bereits mehr als 1.500 Vorbestellungen haben dürfte. Ein schöner Erfolg angesichts der Skepsis, die Elon Musk und seinem Team aus der Transportbranche nach der Präsentation des Fahrzeugs entgegen schlug.
Großer Nordamerika-Markt für Tesla-Semi
Der nordamerikanische Markt ist gigantisch: Allein in Nordamerika sind 33,8 Millionen Trucks auf den Straßen unterwegs. Vier Millionen davon gehören zur größten Kategorie der Fracht-LKWs (in den USA mit Class 8 bezeichnet). Auch die bereits bekannt gewordenen mutigen Käufer des Tesla-Semi, die das Elektrofahrzeug ab 2019 auf Herz und Nieren prüfen dürften, bieten erheblich mehr Potenzial als die Zahl der Reservierungen vermuten lässt. Musk’s Strategie und Erfolg hängt also entscheidend davon ab, wie die ersten Kunden das Fahrzeug akzeptieren und ob die angekündigten Werte tatsächlich einzuhalten sind.
Doch neben Tesla buhlen auch andere Player wie Daimler oder Nikola Motor um die Gunst dieser Kunden. Nikola Motor beispielsweise setzt für die Langstrecke auf die Brennstoffzelle und nicht auf einen rein batterielektrischen Antrieb. Während die genannten Player oder beispielsweise das frisch an die Öffentlichkeit gegangene Unternehmen Thor Trucks sich voll auf ein Fahrzeug konzentrieren kann, kämpft Musk immer noch mit der Produktionshölle beim Tesla Model 3. Gerüchten zufolge könnte die angestrebte Zahl von 5.000 Fahrzeugen pro Woche aber bald erreicht sein.
Grundsätzlich ist es gut, dass zahlreiche Konkurrenten auf den Markt kommen und Bewegung aus Sicht von CO2-Emissionen in den Transportsektor bringen. Eine Branche, wird so aufgemischt. Aus Sicht des Klimaschutzes dringend notwendig. Angesichts des gigantischen Weltmarktes, wird es mit Sicherheit mehrere Cleantech-Unternehmen geben, die mit wettbewerbsfähigen Fahrzeugen auf den Markt kommen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.