Tesla überrascht Analysten erneut und meldet 2,14 US-Dollar Gewinn je Aktie

Tesla legt Quartalsergebnis für das 4. Quartal 2019 vor: Umsatz von 7,384 Milliarden US-Dollar.

Tesla hat die Analysten-Erwartungen im Hinblick auf Umsatz und Gewinn im vierten Quartal 2019 erneut übertroffen. Trotz der deutlich gestiegenen Erwartungen, nachdem die Analysten die Leistung von Tesla im Oktober 2019 unterschätzt hatten. Diesmal trumpfte Tesla-Chef Elon Musk mit einem Gewinn je Aktie von 2,14 US-Dollar und einem Umsatz von 7,384 Milliarden US-Dollar auf. Die Tesla-Aktie sprang nachbörslich um sechs Prozent in die Höhe. Der Free Cash Flow im vierten Quartal verbesserte sich um eine Milliarde

Die Wallstreet-Analysten hatten für das vierte Quartal 2019 einen Umsatz von 7,047 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn je Aktie von 1,62 US-Dollar vorhergesagt.

Mit den Fahrzeugen machte Tesla einen Umsatz von 6,368 Milliarden US-Dollar. Somit lag der Umsatz der Solar- und Speicherprodukte bei rund einer Milliarde US-Dollar. Die Zahl der Supercharger-Stationen stieg global auf 1.821. Vor einem Jahr waren es noch 1.421.

Wichtigste Erkenntnis ist: Neben dem Elektroauto-Geschäft, das relativ transparent und viel diskutiert ist, zieht auch das Geschäft mit Stromspeichern und mit Solardächern deutlich an. Insbesondere der letzten Punkt war eines der Kernziele, die Elon Musk für das vierte Quartal gegenüber seinen Mitarbeitern formuliert hatte.

Das Geschäft mit dem Tesla Solardach (Solarglass Roof) zieht an.

Während die zugebaute Stromspeicher-Kapazität mit 530 Megawattstunden einen neuen Rekordwert erreichte, lag das Wachstum bei den Solarprodukten bei 26 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal, aber 26 Prozent geringer im Jahresvergleich. Die installierte Leistung lag bei 54 Megawatt. Bei den Speichern lag das Wachstum im Jahresvergleich bei 136 Prozent, im Vergleich zum dritten Quartal 11 Prozent höher.

Tesla Model Y-Produktion hat begonnen

Gegenüber den Investoren gab Tesla bekannt, dass der „Ramp up“ der Produktion des Tesla Model Y im Januar begonnen hat – und das deutlich vor dem ursprünglich verkündeten Zeitplan. Eine zweite Überraschung betrifft die EPA-Reichweite des Model Y mit Allradantrieb. Diese stieg von 280 Meilen auf 315 Meilen (507 Kilometer). Als Grund gibt Tesla kontinuierlichen technischen Fortschritt beim Allradantrieb des Fahrzeugs an. „Damit baut das Modell Y seinen Vorsprung als das energieeffizienteste elektrische SUV der Welt weiter aus“, so der Autobauer.

Tesla Model Y Produktion in Fremont

Die ersten Auslieferungen des Tesla Model Y werden nun im März 2020 kommen. Das gilt natürlich zunächst nur für die Fahrzeuge, die in Fremont in den USA hergestellt werden. Im deutschen Konfigurator steht unverändert, dass der Produktionsstart für Anfang 2021 vorgesehen ist.

Aktuelle und künftige Produktionskapazitäten

  • Fremont Model S / Model X 90.000 Produktion
  • Fremont Model 3 / Model Y 400,000 Production
  • Shanghai Model 3 150,000 Production
  • Shanghai Model Y Construction
  • Berlin Model 3 Development
  • Berlin Model Y Development
  • North America Tesla Semi In Development
  • North America Roadster in Development
  • North America Cybertruck in Development

Bis auf die Produktionskapazitäten, die als „North America“ gekennzeichnet sind, sind diese Informationen bekannt. Mit „North America“ könnte die Fabrik gemeint sein, die US-Präsident Donald Trump zuletzt erwähnt hatte. Welcher Standort gemeint ist, bzw. ob dieser schon bekannt ist, ist mir derzeit nicht ganz klar. Klar ist vielmehr: Nach ca. 364.000 Fahrzeugen im abgelaufenen Jahr, will Tesla in diesem Jahr 500.000 Elektroautos bauen und verkaufen.

Mit dem Bau des Tesla Model Y in Shanghai soll im Jahr 2021 begonnen werden. Noch dieses Jahr soll aber in kleiner Stückzahl der Bau des Tesla Semi beginnen.

Mittlerweile ist die Tesla-Aktie um 11,19 Prozent auf 646 Dollar gestiegen (Stand 23:35 Uhr).

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.