Tesla CEO Elon Musk hat bei einem ikonischen Event in den Walt Disney Filmstudios in Los Angeles, Teslas Vision von einer autonomen Welt vorgestellt. Neben dem Cybercab, dem Robotaxi, das ein zweisitziges Coupé mit Lounge-Charakter ist, zeigte das Cleantech-Unternehmen auch einen Robovan. Dieser hat mehr als zehn Sitze und soll breit für Passagier- und Warentransport genutzt werden. Wie „greifbar“ diese Zukunft sein könnte, zeigt, dass sich humanoide Tesla Bots unter das Publikum mischten, Drinks ausgaben und zu Partymusik tanzten.
Aber ist ein Kleinbus wie der Tesla Robovan wirklich das, was unsere Städte autonomer und grüner machen wird?
Der Robovan erinnert an eine futuristische Lokomotive im Art-Deco-Stil. Mit großen Glasflächen im Dach und einer seitlichen Schiebetür bietet er Platz für bis zu 20 Personen. Im Innenraum befinden sich einfache Sitzreihen, die zur Mitte des Fahrzeugs ausgerichtet sind, sowie große Bildschirme an beiden Enden.
Robovan als Personentransporter und Hochzeitslimousine
Tesla sieht den Robovan nicht nur als Personentransporter, sondern auch als potenzielles Frachtfahrzeug. Renderings zeigen den Robovan als Tesla Servicefahrzeug mit einem Optimus Roboter, der einen Reifen wechselt, sowie als Schulbus und Hochzeitslimousine.
Details zum Antrieb und zur Reichweite des Robovans wurden nicht bekannt gegeben. Es wird jedoch vermutet, dass er wie das Robotaxi über induktives Laden verfügt und mindestens einen Elektromotor besitzt. Die großen Abmessungen des Fahrzeugs lassen auf eine umfangreiche Batteriekapazität schließen.
Wie das Robotaxi soll auch der Robovan ausschließlich mit Kameras und künstlicher Intelligenz („Tesla Vision“) autonom fahren. Diese Technologie ist jedoch noch nicht ausgereift und wird von Experten kritisch gesehen.
Ob und wann das Gefährt tatsächlich gebaut wird, ist fraglich. Angesichts der Verzögerungen und gebrochenen Versprechen in Bezug auf das Robotaxi bleibt der Robovan vorerst ein Zukunftstraum.
Der Tesla Robovan ist ein interessantes Konzept für die Zukunft des autonomen Transports. Es bleibt abzuwarten, ob Tesla die technologischen Herausforderungen meistern und den Robovan zur Realität werden lassen kann.
Tesla Bot als humanoider, autonomer Assistent
Beim Event in den Hollywood-Studios gab es mehrere Weltpremieren. Es ist das erste Mal, dass sich autonome, humanoide Roboter wie der Bot Optimus unter Menschen gemischt haben. Die kleine Armee aus humanoiden Robotern tanzte, schenkte Drinks aus und war offenbar auch für Konversation zu haben. Aus der Sicht von Tesla gibt es bald einen solchen Alltagshelfer in jedem Haushalt – für geringere Kosten als ein Auto.
Robovan, Cybercab, Optimus: Teslas autonome Welt ist eine voller Energie. Eine Welt, in der jedermann für kleines Geld einen autonomen Transporter besteigen kann. Eine Welt, in der Parkplätze aus Städten verschwinden und mehr Grünflächen entstehen. Es ist aber auch eine Welt, die von der Kommunikation zwischen Smartphone und Fahrzeugen oder Robotern geprägt sein wird. Ob diese Art der Kontrolle jedem gefallen wird?
Zu viel Hollywood-Vision, zu wenig Realität?
Neben dem Cybercab hat Tesla beim Event in Los Angeles seine Vorstellung einer autonomen Zukunft präsentiert. Humanoide Bots Optimus, die Drinks ausschenken oder Reifen wechseln, gehören ebenso dazu wie Kleinbusse vom Typ Robovan, die Schüler ohne Fahrer, Lenkrad und Pedale zur Schule bringen. Sieht so wirklich das Elterntaxi der Zukunft aus?
Mehrere Hundert Gäste waren auf dem Gelände der Walt Disney Studios und konnte selbt in Cybercabs einsteigen, um eine Runde zu drehen. Die Marketingwirkung ist Elon Musk zumindest kurzfristig gelungen.
Aber, es mangelt an Konkretem:
– 2025 soll in Texas und Kalifornien „Unsupervised“ FSD in allen Tesla-Fahrzeugen erlaubt sein
– bis 2027 geht das Cybercab in Produktion
– die autonome Zukunft soll günstig sein: Ein Cybercab weniger als 30.000 Dollar kosten und eine Fahrt mit dem Robovan wenige Dollar.
„Wir werden vom überwachten Full Self-Driving zum unbeaufsichtigten Full Self-Driving übergehen. wo man einschlafen und am Zielort aufwachen kann“, so Musk. „Es wird eine glorreiche Zukunft werden.“
Wie funktioniert die Fahrt im Cybercab?
Aber reicht das Versprechen, um von einem historischen Event zu sprechen? Das wird vermutlich erst die Zukunft zeigen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.